Sehr geehrte Sportsfreundinnen und Sportsfreunde des runden Leders,
am Montag, dem 29.04.2019, stand das nächste Punktspiel auf dem Spielplan. Es ging zum Tabellenzweiten ins beschauliche und bürgerliche Britz, weil der Sportplatz direkt an den Britzer Garten grenzt. Der heutige Gegner BSG BA Neukölln (ausgesprochen: Betriebssportgemeinschaft Bezirksamt Neukölln) war haushoher Favorit, so dass die Rollen klar verteilt war. Beim Gegner ranken sich eh die Gerüchte, dass die meisten Spieler gar nicht beim Bezirksamt arbeiten, so dass das Zusatzwort „Bezirksamt“ nur auf dem Papier existiert. Traktor dribbelte heute mit einer guten Truppe auf und wollte dem Gegner im Kampf um die Meisterschaft versuchen in die Suppe zu spucken und das Spiel lange offenzuhalten. Traktor hat den Klassenerhalt geschafft, so dass die verbleibenden Spiele zur Einspielung eines neuen Systems für die nächste Saison genutzt werden sollen. Mal schauen, wie sich das neue System durchsetzt, um mehr Eigeninitiative im eigenen Spiel zu entwickeln und den Gegner in der Abwehr stets zu binden.
Der Schiedsrichter pfiff die Partie pünktlich an und schon rollte der Ball in die Richtung des Traktor Gehäuses. Neukölln wollte ein frühes Tor erzwingen, scheiterte jedoch vorerst noch an der ersten Abwehrreihe von Traktor. Somit blieb die erste gefährliche Aktion im Spiel den Traktoristen überlassen. „Hämsen“ schlenzte aus 20 Metern das Spielgerät in Richtung des Gehäuses von Neukölln, der Torwart lenkte den Ball aus dem Kreuzeck ins Spielfeld aus. Dies war der Weckruf für Neukölln, so dass ein Offensivfeuerwerk auf das Gehäuse von Traktor abgefeuert worden ist. Der „Sodist“ im Gehäuse wurde ein zweites Mal regelrecht warm geschossen. Das erste Mal erfolgte beim Aufwärmen vor dem Spiel durch „Guus Larsen“. Das Motto war hierbei: „Hauptsache doll“!
Die Neuköllner Offensive verzweifelte regelrecht am „Sodisten“, der stets auf dem Posten war und die Bälle erfolgreich abwehren konnte. In der Zwischenzeit rettete „Antonio“ zweimal kurz hintereinander auf der Torlinie und verhinderte den Rückstand. Bei „Antonio“ wäre es langsam an der Zeit für einen Spitznamen. Er erinnert den Schreiber dieser Zeilen an den ehemaligen Abwehrspieler vom 1.FC Union Berlin an Tom Persisch (alias „Der Keiler“), welcher sich in jeden Zweikampf aufrieb und alles weggrätschte. Daher wäre „Der Keiler“ ein passender Spitzname.
Neukölln schaffte es dazu aus kürzester Distanz den Ball über das Tor und den Zaun zu schießen. Das Angriffsspiel von Traktor fand aufgrund des Offensivspektakels von Neukölln nur sporadisch statt. Das einzige Mittel waren hier einige Weitschüsse auf das Gehäuse von Neukölln, da viele Angriffe aufgrund von Fehlpässen bereits kurz nach der Mittellinie das Ende fanden. Wie es im Fußball so ist, half ein Slapsticktor dem Gegner zur schmeichelhaften Führung. Ein Gegenspieler schnappte sich nach einem abgewehrten Ball und schlug so viele Haken, dass sich irgendwann der „Sodist“ auf dem Hosenboden wiederfand und sich zwischen Spielfeldaus und Tor langmachte. Der „Schachter“ stand direkt auf der Torlinie und spekulierte auf das Zuspiel in den Rückraum, welches nicht kommen sollte. Der Gegenspieler entschied sich für einen flachen Schuss aus Spitzenwinkel. Diesen Ball fälschte der „Sodist“ so ab, dass der Ball hinter den kurzen Pfosten langsam über die Linie kullerte. Der „Schachter“ reagierte zu spät und konnte den Ball nur noch aus dem Netz holen, 1:0! Das war echt ärgerlich, so eine Bude zu kassieren, wenn vorher die besten Chancen vereitelt wurden. Bei der knappen Führung blieb es dann bis zur Halbzeit.
In der zweiten Halbzeit spielte Neukölln weiter nach vorne, aber die Traktoristen standen jetzt noch enger am Mann und zwangen Neukölln zum Abschluss von Weitschüssen, welche öfters neben das Tor flogen. Selbst versuchten es die Traktoristen mit langen Bällen in die Spitze, um die Abwehr der Neuköllner zu überspielen. So wurde ein langer Ball auf „Guus Larsen“ gespielt. Dieser hielt den Ball geschickt und legte diesen auf den nachrückenden „Schachter“ ab. Dieser fackelte nicht lange und schoss den Ball scharf auf das Gehäuse von Neukölln. Der Ball zischte jedoch knapp am Pfosten vorbei. Der Ausgleich wäre eine dicke Überraschung gewesen. Kurz darauf hatte der „Schachter“ die nächste Schussmöglichkeit, jedoch wurde der Ball weit über das Gehäuse gedonnert. Der „Schachter“ ärgerte sich über die vergebene Chance einen Tick zu lange. Der Torwart von Neukölln schaltete am schnellsten und spielte einen langen Ball auf den Stürmer. Dieser dribbelte auf und davon und der „Schachter“ sah nur noch die berühmten Rücklichter des Gegenspielers. Dieser blieb vor dem Gehäuse von Traktor eiskalt und knallte das Spielgerät durch die Hosenträger des „Sodisten“ rein, 2:0. Das dritte Tor des Tages erfolgte in einer ähnlichen Spielsituation wieder über die Seite des „Schachters“, wo der Stürmer ebenfalls mit einem harten Schuss das Spielgerät im Gehäuse von Traktor unterbringen konnte, 3:0! Danach schaltete Neukölln einen Gang zurück, jedoch konnten die Traktoristen daraus kein Kapital mehr schlagen und es blieb bei diesem Ergebnis.
Bezeichnend für das Spiel war jedoch, dass der Gegner nach dem Spiel mehr den gegnerischen Torwart (hier: der „Sodist“) lobte, als die eigene Leistung.
In diesem Sinne: „Auf Traktor Auf“!
Auf dem Traktor (nebst Tore): Sodist, Heidelberger Allemanne, Hämsen, Schachter, Antonio, Focko, Bathety, One-of-the-Reinsch-Brothers, Elias, Guus Larsen, Stoiker