Saisonfinale: Seit einer Woche soll der Schöne Hauffgrund einen neuen Belag erhalten. Bisher blieb alles ruhig, bis auf einmal ein Truck sich am Montag gegen halb acht Uhr Abends den engen Fußweg zwischen Sportplatz und Bahngleise entlang drängte. Davon ließen sich die Traktoristen nicht verunsichern, wollten das letzte Saisonspiel auf dem vertrauten Kunstgrün gewinnen. Mit Raddatz traf man auf einen alten Bekannten. Der ließ sich auch nicht verunsichern, zuerst an dem falschen Platz gewartet zu haben. Heraus kam ein kampfbetontes, aber schnelles, abwechslungsreiches und faires Spiel.
Traktor mit dem besseren Start und einem schnellen Tor, als ChrissChross durch einen Ballgewinn einen Konter einleitete und nach Vorlage von Csernai’s Erbe selbst einnetzte. Raddatz drückte jetzt stärker und hatte zum Ende der ersten Halbzeit deutlich Oberwasser, ließen aber zwei große Chancen liegen – so dass der Ausgleich zwar in der Luft lag, aber nicht fiel. Der Uri Geller hatte alle Mühen seine Abwehr immer wieder zu sortieren.
In der letzten Pause der Saison erfolgte eine Premiere: der Stoiker holte die Magnettafel raus und schob Spieler wie Mühlesteine auf dem Feld hin und her. So richtig kam es bei den Traktoristen aber nicht an, denn Raddatz hatte weiterhin mehr Anteile und durch viele Freistöße und Ecken Chancen, bis der Leni’nsche Wächter, um ehrlich zu sein der flexibelste Spieler der Ü30er (Torwart, Abwehr, Sturm – nichts, was er nicht spielen kann), das 2:0 mit links einschob (auch hier Flexibilität, wollte er ursprünglich mit rechts schießen, wie er später bekannte). Kurz danach wurde es nochmal spannend: Eine hohe Flanke köpfte der Stoiker nicht nach vorne, sondern über den eigenen Torwart in Richtung Traktorreuse, wo ein Raddatz-Spieler das ahnend stand und kaltschnäuzig einköpfte.
Jetzt erinnerten sich die Traktoristen wieder an die offensiven Anweisungen mit den Mühlesteinen und wurden etwas aggressiver. So war es der Routinier ManhattenPflug – nach längerer Verletzungspause zurück in der Kolchose – , der sich einfach mal den Ball schnappte, sich durch die Abwehr tankte und zum beruhigten 3:1 (sein ersten Saisontor) einschob. Es folgten noch einige Halbchancen, dann war Schluss.
Da der Papst alle Flugplätze küsst, wäre eine Mundberührung mit dem alten Rasen eigentlich Pflicht gewesen, erschien aber als zu sandig.
Auf dem Bock (nebst jeweilige Tore): Stoiker, Garrincha, Csernai’s Erbe, Uri Geller, Stahlarbeiter, Leni’nscher Wächter (1), ChrissChross (1), Sodist, ManhattanPflug (1), Mansfelder
Kein Saisonende ohne Dank. Der geht an alle Ü30-Traktoristen, die während der gesamten Saison beherzt, fair und zusammenhaltend gegen den Ball getreten haben. Besonderen Dank an den Garrincha für das sachgemäße Ausfüllen der Berichtsbögen, an den Saphir für seine Organisation, an den Stoiker für lange, sachdienliche Ansprachen und an Kostja Nüscht für das verantwortungsvolle Tragen der Kapitänsbinde. Dank an alle Zuschauer und Zuschauerinnen (gestern immerhin trotz Island-England 3 Kiebitze), an alle Schiedsrichter und gegnerischen Mannschaften. Genießt den Sommer!