02.07.16 | TC Glimmer – Traktor Boxhagen 1:1 (1:0)

Saison-Halali! Natürlich bei den Askaniern in der SpannendenAu quasi jottwehdeh; jedoch es fanden sich 14 tapfere Weinrote dorten ein, um das elementare Wettkampfziel (bester Aufsteiger von vieren zu werden) in güldenes Papier zu verpacken und dem Verein der tätigen Landarbeiter zum Geschenke darzureichen. Übrigens: so wie gerade der Hauffgrund manikürt wird, zerfetzten die Bauleute am Grüngürtel heute das Umkleidedach von Uwe Jungs Verein Rot-Weiß Spandau (deren 30iger sich Mittwochs noch mit einem Remis eben so in der Liga gehalten hatten) und es ward also neben den Luftschiffen ein ständiges Kratzen, Scheuern und Stauben in den Julihimmel gemeißelt, zauberhaft und wie von Elfenhand…

Gastgeber vollzählig und mutig, Gäste auch vollzählig und noch etwas mutiger: dafür dabei der Große nach seinem schlimmen Handbruch mit kompliziertester OP danach, das Blutende Blond (ebenfalls mit Pfotenmanschette – ein Glück, dass es da auf links keinen Einwurf gab), Sir Weiwel als Hüter des wertvollen Traktor-Habitates, Sammerle, Trevor Francis, die Sphinx, die Trude Unruh als Funkturm hinten, Beißer & Gattuso, der Matzedonier sowie der Tokajer durften auflaufen. Reservisten waren der Herr Terletzki sowie die Debütanten Störtebecker und der Schweißer.

Es wurde eine unterhaltsame Vorstellung, lustvoll und engagiert von allen Akteuren aufgeführt. Die Glimmerer beherrschten die Mitte, Traktoristen wollten mehr über außen kommen. Artig wurde um jeden Ball gekämpft und niemand konnte den Eindruck bekommen, dass es sich hier etwa um ein ausgelullertes Freundschaftsspiel handelte! Fein wurden die Klingen gekreuzt und das komplette Repartoir der Möglichkeiten durchexerziert: Ecken ulkige, Freistöße fetzige, Fouls unfiese, Schüsseken, Haken & Ösen, olala! In Minute 36 dann klapperte es in der Traktor-Reuse, als derdiedas TC einen Standard nach vorne bügelte, ein Blauer durchlief und aus gaaaanz leicht abseitsverdächtiger Position trocken verwandelte. Fortan presste Tinto und bis auf eine Situation noch (42.ˋ, der Boxenwächter bravourös parierend in höchster Not nach Ballverlust durch den Beißer) peitschten die sich nun permanent nach Norden und setzten den Glimmerkahn unter Feuer. Zwischendrin gab es allerlei Aufgeregtheit mit und um den Pfeifenmann und die Gemüter der meisten Anwesenden schwankten zwischen mildem Unverständnis und nachsichtigem Zorn ob des Gebahrens diese kleinen Königs… Gleichwohl hat das Sammerle im Spontan-Interview kurz nach Abpfiff natürlich Recht, wenn er sagt: „Wir machen es uns selber schwer, wenn ständig gemeckert wird!“ Anders ausgedrückt: Es geht nicht etwa um Sympathie, aber ein Schiri ist auch nur ein Mensch und es bleiben bestimmte Dinge haften wie Ungezogenheit, Unbeherrschtheit, Rechthaberei oder gar Unsportlichkeit. Da kann Traktor durchaus noch Verbesserungen erzielen und es wäre eine charmante Aufgabe für die nächsten Zeiten, an der Selbstwahrnehmung und Außendarstellung zu arbeiten..

Na, jedenfalls gefiel sich Boxhagen durchaus im Auslassen von Schanksen und es hatte sehr wohl allen Anschein, als ob die Blauen den Dreier über die Linie retten würden: Ballerten, köpften und schubsten doch Traktoristen im schönen 3-Minuten-Takt die Bälle ins Aus oder in die Gelenke des Handschuhmannes der Heimwerker. Allein im finalsten Augenblick gebaren folgende 3 Agenten der Gelegenheitsvernunft dann noch den Ausgleich: der Schweißer mit Eckstoß auf den langen Pfosten, der Große mit der Rübe zurück die Murmel zentrierend und der Tokajer dann mit seiner plattenseegroßen Stirne ins Glück!  Keine Sekunde später folgte der eigentliche Höhepunkt der Partie: ihr Abpfiff. Hier extrahierte der Referee eine funkelnde kosmische Sternstunde aus seinem Gewissen und machte seinem Spuk ein Ende, jottseidank.

Die Balltreter alle ihrerseits waren es zufrieden und jeder konnte mit der Punkteteilung leben. Traktor allerdings eher nur deshalb, weil dadurch das o.g. Saisonziel erfüllt werden konnte. Dazu und im Namen der gesamten Sportredaktion und stellvertretend für die Fan- und Lesegemeinschaft darf herzlich gratuliert werden, gelle!

Die Redaktion schlendert nun traditionell zur Klausurtagung ins „Karg“-Brauhaus nach Murnau am schönen Staffelsee und bedankt sich ebenso traditionell bei allen Mitwettbewerbern wie Hertha 03, Urbanspor, Prenzelberger Teufel, RBC, ABC, THC, Medizin Friedrichshain, SC Kristall, Bosna und British Lions. Schönen Sommer vorm Balkon wünscht –

Ihr Theo Retisch