26.05.23 | Traktor – Pichanga 6:5 n.E. (1:1/0:1) (Pokal)

Der Großfeldtraktor hat sich dieses Jahr vom Pokalvorrunden- Ausfluch befreit und traf im Halbfinale auf Pichanga FC Tasmania. Vor einem Monat hat Tinto einen wichtigen Dreier gegen die iberoamerikanischen, tasmanischen Teufel in der Liga mit einem 3:1 eingesackt und sich somit von den Verfolgern in der Tabelle siebenmeilenstiefelweit abgesetzt.

Heuer galt jedoch eines der Pokalgesetze: „Hier und jetzt, alles andere ist temporäre Nebensache!“. Als die Hausherren und Ihre Ultras noch anreisten, campierten die Pichanga Ultras bereits im Hauffgrund und schmückten Ihn mit Ihren Bannern, untermalt von den Off Beat geschlagenen Klängen einer Gran Cassa. Ein besonders aufmerksamer, sehr professionell-durstiger Traktorist, konnte sich an den bannerlosen Traktordreier erinnern, und stellte seinen durch Hopfen geprägten Wildstyle zur Schau. Was für eine schwungvolle Augenweide, welche diesmal hoffentlich nicht bei irgendwelchen im dilirium-endenden Auswärtsreisen verloren geht.

Unter den Augen der immer voller werdenden Ränge wärmten sich 40 Pokalspiel-enthusiasten auf, um schlussendlich vor etwa 100 & mehr Pokalfans & unparteiischem Dreigespann zu duellieren. Dieses Spektakel ließen sich auch 3, der schon im Pokalfinale wartenden PV Nord’ler, nicht entgehen.

Der 19 taktige Traktor, der wohl seine Ursprünge im L33 von 1951 hat & sich heute zur Nitro-serie entwickelte, starteten mit: Polo, Rensenbrink ©️, Ackerdemiker, Seelenflüsterer, Manne, Herrn Albrecht, Sokrates, C-Dog, Achilleus, Maschine & De Bräune. Zum Einsatz waren jederzeit Kannibale, Coronas Rippe, der Tokajer, Zar, Hulk, Tornado und die Sphinx bereit.

Die Krawallbrause floß bereits in Strömen als der gellende Pfiff erklang, der den Spannungs-bogen mit jeder weiteren vergehenden Minute in neuen Höhen trieb. Die peitschenden Schlachtrufe: „Vamos Pichanga & Auf, Traktor Auf“, stimulierten alle Anwesenden, woraufhin sich das Match zu einem Duell um jeden cm² des geliebten Hauffs entwickelte. Die Hausherren mit leichter Überlegenheit erspielten sich durch C-Dog die erste Chance, jedoch war Pichanga auf die Bauern eingestellt und manndeckte diese zeitweise, wodurch die Pokalfairnesstabelle von den Weinroten ziemlich gelb wurde.

Durch eine Abstimmungsungereimtheit geriet der Traktor direkt in ein Toteiskessel, zur rauchbomben-entzündenden Vorfreude der Pichangas Ultras. Der souveräne leitende Unparteiische konnte diese mit Hilfe seines Defuse Kits entschärfen & die Großfeldbauern mussten den Karren erstmal wieder aufs Feld ziehen. Toteiskessel, auch Sölle/Toteislöcher genannt, sind der Kryptonit aller Traktoren. Die kryptonitresistenten Herr Albrecht, Ackerdemiker, C-Dog, die Maschine, Rensenbrink und der Tornado, wallten sich daraufhin an den südamerikanischen Felsen in der Brandung auf, wobei spätestens deren Leuchtturm diesem Sturm bis zum Halbzeitpausentee stand hielt.

Dank Detta Pupetta, der fortlaufend an der Entwicklung seiner Youngsters interessiert ist, bekamen die Ultras die Weiterentwicklung des Prototypen der Nitro-Serie erstmals zu Gesicht. Der Trecker konnte 2022/2023 sowohl in der Liga als auch im Pokal, die archaische Angewohnheit ablegen, nach Rückständen zu wild und zu unsortiert zu werden. Diese Entwicklung hat den positiven Rückkopplungseffekt, dass der Coach keine weiteren grauen Haare bekommt und insgeheim als nicht alternder George Clooney gilt.

Die erosive Wirkung der Nitro-Serie zeigte Ihre unterschätzte Kraft gleich zu Beginn der 2. Halben als Herr Albrecht die Maschine bediente & dieser dit Leder ins Netz schob. Die Kontrahenten brachten alles auf den Acker was sie zu bieten hatten. War Pichanga im Verlauf der ersten Halben noch ebenbürtig, zeigte sich jedoch in der Zwooten, dass sie langsam Federn ließen. Tinto konnte sich einen leichten Überhang erarbeiten, schaffte es aufgrund des 110% Einsatzes der Anden-Hombres nicht eine weitere Ernte einzufahren. Die Anden-Hombres & die Weinroten schenkten sich wenig in den 90 Minuten. Beide agierten kämpferisch, voller Ambition, nie aufgebend, was zum unweigerlichen Höhepunkt des Halbfinales führte – dem Elfertreten. Traktor hatte vom Pokalviertelfinal am 13.12.2019 noch eine Rechnung offen, schieden Sie damals eben gegen Pichanga aus.

An diesem herrlich lauen Freitagabend netzten alle 5 Weinroten sicher ein und ließen sich von dem hampelnden Gästegoalie nicht ablenken, zeigte er mehr seine Unruhe, als dass er Nervosität schuf. Polo hingegen hielt mit seinen Pranken den letzten Elfer und die weinrote Freudenwelle brandet auf dem Hauff.

Beide Teams verabschiedeten sich respektvoll voneinander und feierten friedlich nebeneinander dieses epische Pokalhalbfinale. Wir wünschen den Anden-Hombres noch eine erfolgreiche Saison und freuen uns auf weitere rein sportliche Duelle.

Wir Filous bedanken uns bei allen Supportern jeglichen Alters mit einem nettgemeinten, „deutsche kartoffelgleichenden Hinweis“: Etwaige Nutzung von Bengalos & Rauchtöpfen o.a. erzeugt eine wundervolle mystische Stimmung, kann im blödesten Fall auch unter Einfluss von Krawallbrause zu Schäden von anderen Personen und/oder der Sportstätte führen und sind aufgrund dieser Sichtweise beim Fußball verboten. Bitte berücksichtigt dies beim Support eures Herzensvereins, denn die Konsequenzen trägt nur dieser und/oder etwaige Geschädigte solange Pyrotechnik verboten ist.

In diesem Sinne freuen wir uns auf das Finale am 08.07.23 in der Mittagssonne um 13:30 auf dem Vorallberger Damm 33 gegen 1. FC PV Nord, um sie in Ihrem vorerst letzten Spiel gegen uns würdig zu verabschieden.

-Tornado Sports Cup Finale die Traktoristen sind schon auf dem Weg.-

Vamos Tinto!