25.09.16 | Traktor Boxhagen – TC Glimmer 5:0 (2:0)

Vorne rechts stand der Robert tief und einsam in den Winden der Boxhagener Steppe, immer anspielbereit, immer nicht angespielt worden. Er lief sich frei, stellte sich gar günstig hin, setzte sich zugewandt in Szene – alleine er blieb alleine und eine Murmel etwa verirrte sich sehr selten in die Nähe dieses jungen Gandalf. Ganz schien es so, als stünde der interessante Neuzugang inmitten der Pampa zwischen El Chalten zu Füßen des Cerro Torre und dem zugigen Feuerland weiter südlich nur so zufällig (wie ein Pfarrer, der seine Schäfchen sucht) herum, um gelegentlich sachdienliche Hinweise an seine Nebenleute zu senden oder wiederum den einen oder anderen Gletscher beim Kalben zu betrachten. Alles sehr patagonisch irgendwie…

Je nun, Boxhagen, dieses prähistorische Kirschenland, entfaltete sich in seiner ganzen spätsommerlichen Pracht, der frisch lackierte Hauffgrund schillerte magisch grün durch die Pappeln und Tinto empfing den Mitvorjahresaufsteiger derer aus dem Glimmerland. Jene mit 2 Wechslern angereist, Traktor stellte gar 4 Kollegen diesbezüglich. Und legte gleich freundlich galoppierend los, um sehr konsequent die ersten 5 Ecken und 6 Möglichkeiten zu verschludern. Glimmer seinerseits agierte -sagen wir es wohlwollend- abwartend. Die fairen Jungs aus Spandau hatten insgesamt genau eine ernstzunehmende Chance, welche Sir Weiwel im TrakTor unter Aufbietung all seines Könnens rausgelaufenderweise zu vereiteln in der Lage war. Ansonsten schlenzten der Soziologe nach Vorarbeit des Tokajers fein ins längste rechte Eckchen (25.min) und der Große durch Assist aus Phönizien ein (44.ˋ). Was folgte, war nach der Halbzeit ein Schanksenfestival für die Hausherren, welche sich durch ihre Angreifer ganz hervorragend im Auslassen selbiger hervortaten (inklusive Handölwa und lauter solche Faxen mehr). Coach Pupetta tauschte einiges aus an Personal und erst die Hereinnahme des Werfers zündete dann gewaltig: 2x die Armrakete und dann jeweils durch den Großen/den Tokajer verwandelt, superb!

Aber schreiben wir nicht drumrum – mit allem Respekt gegenüber den Bemühungen der Aktiven: das Niewoh des Spieles war bei genauerer Betrachtung doch eher niedrig, es spielte „Kleine Not“ versus „Großes Elend“. So in etwa nur kann die Analyse der Partie ausfallen, die Tore dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass es ein schräges Gestochere teilweise war, dass Pässe ihren Namen nicht verdienten und die gedankliche Komponente kaum mit dem Waden-Einsatz einherging. Na schön, das wird Gründe haben und ist allemal verbesserungsfähig, Motto: Auch die schwärzeste Stunde hat nur 60 Minuten – und eben nicht 90! Fähig wollten heuer ebenfalls sein: Sammerle (C) und Saphir (ganz stark die beiden Innenverteidiger, Grundleger des Erfolges!), Gattuso, die Fulda, Debütant Frieder sowie Störtebecker und Mitch.

…patagonisch irgendwie. Höhepunkt des Matches war die 84. Minute, in welcher der Große (der stellte als einziger tatsächliches Verbandsligalewwel dar) eine feine Flanke von links in den Lauf von Robert zwirbelte und der dann volley einmauckte. Quasi wie ein Geistlicher, der endlich mal jemanden im Beichtstuhl begrüßen konnte. Und deshalb ab nun den Künstlernamen „Pater Gonien“ führen darf. Herzlich willkommen im Klub!

Ihre Sportreduktion wünscht Ihnen an dieser Stelle viel Realitätssinn beim Beurteilen der kommenden Spiele (12 Zugucker am Start heute), beste Gesundheit und ein gutes Händchen für die wirklich wichtigen Entscheidungen in Ihrem aktuellen Leben. Dies gilt natürlich auch für die Gäste vom TC Glimmer…