Vor Spielbeginn:
23.06.2024 – ein Sommer- und Fußballtag, wie man ihn in der Freizeitliga kennt. Sonntagmittag, irgendwo in Berlin, die Sonne strahlt, 20 Grad und bevor das Spiel bereits begonnen hat, reihen sich schon die ersten Highlights aneinander. Manne verkündete vollen Stolzes, dass er sich am Vorabend tatsächlich für den Nachhauseweg entschieden hat, statt im Berlin Nachtleben bereits ein paar Tricks vor Anpfiff zu zeigen. Ein paar Minuten später betritt unser Seelenflüsterer das Spielfeld zum Aufwärmen oberkörperfrei, seiner Aussage nach, weil er nicht so viel Sonne abbekommen hat in letzter Zeit. Manche glauben, weil so ein leicht glänzender Body nach 4 Monaten Training in Südafrika schon seinen Reiz hat. Eine besondere Neuheit gab es aber tatsächlich. Der Schiedsrichter. Detta Pupetta, der normalerweise von jedem Offiziellen in der Freizeitliga die genauen Gründe für deren emotionale Achterbahnfahrten kennt, war der Schiedsrichter überhaupt kein Begriff – doch sagen wir mal so, er blieb uns in Erinnerung. 5 Minuten zu spät kommend, führte er ein kleines Wollknäuel mit sich an der Leine Richtung Mittelkreis. Tornado, der gerade völlig erschöpft von seiner Alpentour zurückkam, nahm sich dem kleinen Tier an und führte den Hund unter tosendem Applaus Richtung Zuschauertribüne. Irgendwann ging es dann auch los – und wie.
Erste HZ: Traktor war aggressiv, früh gut drauf und verwertete die ersten Chancen mustergültig. Schwabenpfeil, in letzter Zeit besonders trefferfreudig, verwandelte zum frühen 1:0. Ein sehenswerter Treffer vom Kannibalen, bei dem er einen Ball aus der Luft übernahm und von der 16er-Kante ins lange Eck beförderte, wurde dementsprechend mit einem langen Jubellauf gefeiert. Nach einem sensationellen Querpass schiebt erneut der Schwabenpfeil nur paar Augenblicke später zum 3:0 ein. Drei Schüsse, drei Treffer, hohe Effizienz bei Tinto. Nach diesem Tor hörte man bereits auch wieder vermehrt flotte Sprüche von unserem Schlussmann Krake, der sich offenbar des sicheren Sieges bewusst war. Doch alles der Reihe nach. Das 4:0 von Grinsekatze bestätigte eigentlich nur das bisher Gesehene. Jeder Schuss ein Treffer. Der Schuss, der mit gemessenen 33,4 km/h ins Eck ging, war laut unserer Grinsekatze nahezu unhaltbar. “8 von 10 Mal ist der in unserer Liga drin”, meinte er zu Samweis im Nachgang. Nun ja, die Saison ist lang, und die Sonne trug ihriges dazu bei, dass so manche Wahrnehmung ein bisschen getrübt wurde. Young-Gun, der super und mit Schwung ins Spiel kam, erzielte das 5:0 und damit den Schlusspunkt dieser ersten HZ. Toni Pfeffer, seines Zeichens österreichische Fussballlegende meinte bei selbigem Spielstand mal:“Gut, I sog amoi so – hoch werd mas nimmer gwinnen.”
Halbzeitpause: Die Stimmung war ausgelassen, und so mancher Spieler, in diesem Fall in Form von Tornado, verteilte bereits lachend Kickernoten an Spieler mit der Ansage: “Bitte in der zweiten HZ nachlassen, sonst könnte es wirklich das erste Mal die Note 1,0 von Konstanze geben.” Leider muss man sagen, dass der Name unseres Tornados in der zweiten Halbzeit negatives Programm war, weil unsere Spieler nämlich die einzigen waren, die es gedreht hat wie eine Waschtrommel am Tagada (Kirmes-Fahrgeschäft im Wiener Prater). Und so musste man sich auch keine Sorge machen, dass Konstanze nach dem Spiel die Note 1.0 verteilen müsste, weil die zweite HZ so gespielt wurde, wie es unser Trainer nicht wollte – nicht zu null.
Zweite HZ: Springen wir in die 60. Minute – es steht mittlerweile 3:5 und Traktor kommt in dieser Phase nur vereinzelt aus der eigenen Hälfte. Ein Elfmeter, ein sehenswerter Strahl mit besonderer Qualität und ein drittes Tor, dessen Entstehung der Autor dieses Artikels vergessen hat, sorgen für einen lauteren Detta Pupetta und ein bisschen nervösere Traktoristen. Ein bisschen vor und zurück, mal ein gewonnener, mal ein verlorener Zweikampf, noch einige Entlastungsangriffe und zwei am Ende völlig unterschiedliche Hälften führen zu einem leistungsgerechten 5:3 und 3 Punkten. Ende gut, alles gut, der Sonntag war gerettet. Jetzt bereiten sich die Jungs auf die letzten Aufgaben vor, bei denen man nochmal jeweils 3 Punkte holen und die Saison zufriedenstellend beenden will. Auf Traktor, auf!