1.11.15 | FFC Grün-Weiß 76 – Traktor 4:5 (3:3)

Gangsta-Rap im Märkischen Viertel. So empfangen worden am Sonntag früh bei schönstem Herbsteln.

Traktor mit voller Kapelle (die Wechselbank ist gutgehend gefüllt) sowie 7 Zuguckern. Verschlief erstmal lässig den Beginn und die Hausherren gingen nach weitem Abschlag und Zuckersprintkurverei ihres Neuners zuzüglich eines platzierten Eigentorkopfballes (Herr Moor) mit ZwoNulle in die Führung (5.`, 12.min). In eine allgemeine Konsterniertheit meterte der Trevor Francis einen langen Flügelsprint hin, brachte den Grünen Torwächter in die Pirouette noch und verwandelte sehr ruhig. Ruhe alleine kehrte nicht ein und der direkte Freistoß des 26ers schlug unhaltbar im rechten Winkel zum 3:1 ein (21.`). Tor des Tages.

Boxhagener bissen sich nun sichtbarer in die Partie und in Minute 31 lochte der Abbe Kernberg nach Vorarbeit des Läufers zum Anschluß ein. Der Läufer höchstselbst schraubte sich 10 Minuten später auf die unglaubliche, aber reale Höhe von ca. 8 Metern und nickte in des Gegners Fümwa den Ausgleich herbei. Seitdem, jedoch nicht deswegen war der Heimkiehpa etwas angeschlagen; Pause. Die vielen unerfolgreichen Schanksen des Tokajers dürfen wir hier mal irritiert ignorieren…

Grün-Weiß hatte sich unterdessen entschlossen, den Boxhagener „Läufer“ kaputt zu treten und dessen Schaulis wehrten sich nun herzhaft entschlossen. Teilweise wirklich unfair (weil öfters zu spät in den Zweikampf gekommen) – schlechte Außendarstellung von Boxhagen. Noch schlechter gebar sich der Heimkoohtsch – durfte dann bald hinter die Bande sich delegiert sehen; siehe unten. Seine Jungs hingegen spielten einen wirklich schön anzuschauenden Offensivfußball und verfügten weiterhin über beste Torabschlußpossibilitäten. Da hatten und haben die weinroten Hintenarbeiter Gesprächsbedarf… In jenes Chaos hinein knechtete Abbe Kernberg nach vorherigem großem Kampf des Blonden Blutes im Reinickendorfer Sperrbezirk einen sauberen Strahl in den kurzen oberen Winkel. Führung für Gäste. Welche es allerdings und ganz seltsamerweise nicht vermochten, den Sack zuzubinden und in alte verhuschte Lethargie verfielen. Viel Hitze nun im Spiel, der Referee hatte alle Hände voll zu tun und hielt öfter gelbe Fleppen in die Höhe.

Die Heimcombo mit viel Herz bastelte per Ecke und Nachstochern am langen Pfosten den Ausgleich herbei (75.`) und alle Berliner fragten sich nun, was wohl noch so alles passieren könnte. Na, immerhin hatten beide Torwächter gute Beschäftigung (fachlich brillant Herr Pupetta) und niemand wußte so recht, warum da so viele Tore fallen. Traktor wechselte munter durch und schielte auf Konter. Und da Grün-Weiß seine Gelegenheiten nicht zu nutzen sich in die Lage brachte, zauberten eben die Gäste einen hübschen Konter auf den Teppich, welchen (nach Assist des Läufers) erneut der Abbe Kernberg -dann zum Siegtreffer- in der Gastgebereuse unterbrachte. 89.min, puh.

Und hier die gute Nachricht: die Verabschiedung beider Truppen war dann sehr freundlich und fair, fetzt!

Mit auf der Egge noch: das Sammerle als heutiger Käptn (in Vertretung der kranken Sphinx), Gattuso, Schildkröte, Coronas Rippe, der Phönizier, das Löwenherz, die Fulda sowie FabiZwoo.

Abgesehen davon, daß dieses Match eindeutig von der Zigaretten-Industrie organisiert war (ständiger Fluppenalarm wegen Herzkasper draußen) gewann einerseits Traktor, weil die als Mannschft moralisch einwandfrei immer wieder zurückgekommen sind (plus einen Herrn Kernberg in ihren Reihen hatten) und verloren Grün-Weiße andererseits, weil ihr wirklich wunderhübsches Kombinationsspiel dann doch eher zu häufig von draußen gestört wurde. Die hatten ansonsten die bessere Spielanlage und werden weiterhin für Furore in der Liga sorgen, Respekt.