07.02.24 Traktor – FC Internationale /Akazie 1:2 (0:1)

Mittwochabend, das Flutlicht scheint auf den Hauffgrund, auf der Gegenseite im blau-schwarzen Gewand die Nerazzuri aus Milano. Königsklasse in Lichtenberg. Nach genauer Betrachtung war beim winterlichen Bergfest mit dem FC Internationale Akazie aus Schöneberg doch nur einer der zahlreichen Liganeulinge am Hauffgrund zu gegen.  

Der Kontrahent motiviert, wie viele Mannschaften dieser Tage, dem Meister Paroli zu bieten.

Unsre Mannen mussten kurzfristig auf unseren Strippenzieher, die deutsche Reinkarnation des Andrea Pirlo, Herr Albrecht, verzichteten. Seine Postiton bekleidete heute der Ackerdemiker. Das Zentrum im Abwehrverbund bildeten Manne und der Tornado. Das Tor wurde ausgefüllt vom Käpsele. Auf der Außenverteidigung Samweis und der Braumeister. Auf der Flügelzange startete Capitano Rensenbrink und der Kannibale

Auf der offensiven Schaltzentrale C-Dog und Sokraktes und im Sturm der noch krankheitsgebäutelte De Bräune. Von der Bank starteten Alex Jr, Reißer, Torkjaer und der Schwabenpfeil.

Die Spielleitung übernahm mit Herrn Noumi ein aus vergangenen Partien bekanntes Gesicht. Vor Startpfiff wurde es jedoch kurios, der angesetzte Pfeifenmann war äußerst verwundert über die Platzgröße, derer er heute die Aufsicht inne hatte. Angesetzt wurde er doch klar und deutlich für eine Partie auf dem halben Geläuf. Über diesen Umstand war er nicht sonderlich angetan, hatte er sich doch mental auf einen kleineren Aktionsradius eingestellt.

Nach Anpfiff ließ Traktor den Ball kontrolliert in den eigenen Reihen zirkulieren und versuchte so beim Gegner Lücken zu produzieren. Immer wieder kam es zu kleineren und größeren Tormöglichkeiten. Mal ging der temporreiche Rensenbrink ins Sprintduell, mal kombinierte sich Samweis oder der Kannibale bis auf die Grundlinie. Die ersten Ecken flatterten ins gegnerische Hoheitsgebiet bei dem der Ackerdemiker unbedrängt zum Abschluss kam. C-Dog, de Bräune und Sokraktes wirbelten im Zentrum und setzten die Verteidiger durch aggressives Pressing erfolgreich unter Druck. Die Internationale behielt jedoch eine entscheidende Mauke dazwischen und auch vom Zielwasser hatte der Traktor zu wenig im Tank. Hinten ließ der neu gebildete Abwehrverbund die Internationale nicht zur Entfaltung kommen. Bisweilen behielt Traktor die Kontrolle über das Spiel. Bisweilen, bis plötzlich in der 26.Minute ein gut getimter Chipper hinter die Abwehrreihe flog und der gegnerische Stürmer dynamisch vor Käpsele auftauchte und von diesem klassisch abgeräumt wurde. Die Spielleitung zeigte auf den Punkt und die internationale verwandelte souverän. 0:1. Nichts passiert Männer, Mund abputzen, weiter gehts. Eine mittlerweile durchaus gewohnte Situation und außerdem ist der Hauffgrund bekanntlich eine Festung. Ausgenommen vom Pokal Highlight ist das Gros der Mannschaft

in der Heimat ungeschlagen, laut den Statistikern hält diese Serie gar seit 3,5 Jahren an. Cool bleiben also, das Spielgerät laufen lassen und die Torchancen verwerten. Ecken und Freistöße segelten gen gegnerisches Goal, doch die Traktoristen blieben weiter zu unpräzise. Der Halbzeitpfiff ertönte und Coach Pupetta nahm kleinere taktische Anpassungen vor um die offensiven Räume besser zu besetzen.Internationale verwaltete das Ergebnis derweil italienisch im Stile des Catenaccio. Traktor behielt die Spielkontrolle und versuchte, die verdichteten Räume zu durchstoßen. Was phasenweise auch gelang. Unsere neue Sturmhoffnung der Schwabenpfeil, brachte sich in eine aussichtsreiche Schussposition, blieb jedoch erfolglos. Samweis setze aus erheblicher Entfernung in Ronaldo-Manier einen Lattenknaller vom allerfeinsten ans gegnerische Gebälk. Die internationale setzte aufs Konterspiel, strahlte dabei aufgrund aufmerksamer Abwehrarbeit aber nur selten Gefahr aus. Ehe sich die Internationale in der 69. Minute per Einwurf in den 16er bugsierten und der Stürmer nach Drehung den Ball unhaltbar ins lange Eck versenkte. Bekannt aus dem Klassiker der Doofen „Volltreffer“ – „Jeder Schuss ein Treffer jeder Schuss geht rein“. 0:2 und nur noch 20 Minuten auf der Uhr um die Heimserie am Leben zu halten. Der Druck erhöhte sich und das Spiel wurde in der Folge wilder. Der Tornado wirbelte nun offensiver neben dem Ackerdemiker, der Torkjaer rückte in den Innenverteidung. Die Frequenz der Ecken erhöhte sich, doch weiter fand kein Ball den Weg ins Tor. Nach einer Mehrfachchance wusste ein Internationaler Feldspieler den Toreinschlag nur noch mit der Hand zu vereiteln. Das Elfmeterwürdige Vergehen blieb im Gewusel jedoch unbemerkt. In den Schlussminuten kombinierten sich C Dog und der Ackerdemiker sehenswert durch die vielen Gräten des Abwehrbollwerks, den geblockten Abschluss manövrierte der Reißer per Flugkopfball erneut Richtung Torlinie, wo sich das Spielgerät dann schlussendlich im Tornetz wieder fand. Doch alles Aufbäumen war zu spät, wenige Minuten später ertönte der finale Trillerpfiff. Nun war es gewiss. Die rekordträchtige Heimserie fand ein Ende. Der Fussballgott meint es in den letzten Monaten nicht gut mit unseren Traktoristen. Um einen weltmeisterlichen Fussballhalbgott zu zitieren: „Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß“. Es scheint, als habe der Traktor seine Leichtigkeit verloren und als müsse man sich das Glück erst wieder erarbeiten. Im Februar stehen noch einige wichtige Spiele an, in denen es gilt, als Einheit aufzutreten und die verlorenen Punkte wieder wett zu machen!