KulturJut Einundzwanzig

Kulturjut 21

Heli: Sozialdemokraten und offrechte bürjaliche Demokraten Jegner der Kommunisten im antifaschistischen Kampf?

Rummi: Erst der VII. Weltkongress der Komintern 1935 in Moskau orientiert uns, hin zu einer breiten Volksfrontpolitik in einem gemeinsamen Kampf gegen den Faschismus.

Heli: De KPD, durch Vahaftungswellen stark jeschwächt, baut ooch in’n Konzentrationslagern illejale Häftlingsstrukturen of.

Rummi: Und in Berlin soll olympische Weltoffenheit gelogen werden.

Heli: Deshalb eene „Volksolympiade“, im Juli 1936, in Barcelona, die durch Francos faschistischen Putsch …

Rummi: Am geplanten Eröffnungstag …

Heli: … vahindert wurde. Aba ville Sportler blieben!

Rummi: Der Spanische Bürgerkrieg einte Sozialisten, Kommunisten und alle anderen im Kampf gegen die faschistische Franco-Armee.

Heli: Und in Moskau wollte de Komintern-Zentrale zuerst den II. Weltkrieg nicht als Kampf jejen den Faschismus, sondern als eene Auseinandersetzung zwischen kapitalistischimperialistischen Staaten vastanden wissen.

Rummi: Erst mit dem Überfall Deutschlands auf dee Sowjetunion 1941 wandelte sich das Verständnis hin zu einer antifaschistischen Koalition.

Heli: 1941 entstanden wieda etliche kommunistische Widerstandsgruppen.

Rummi: Die „Roten Bergsteiger“; die Transportkolonne Otto; die Europäische Union um Robert Havemann und Georg Groscurth; die Rote Hilfe.

Heli: Um Herbert Baum sammelten sich vorwiejend jüdische kommunistische Widerständler.

Rummi: Bernhard Bästlein, Wilhelm Knöchel, Anton Saefkow, Georg Schumann, Robert Uhrig bildeten Gruppen, die sich auch am Nationalkomitee Freies Deutschland (NKFD)
orientierten.

Heli: Über Adolf Reichwein bestand Kontakt zu de Vaschwöra des 20. Juli 1944.

Rummi: Mit dem Verbot der SPD am 22. Juni 1933 formierte sich auch der sozialdemokratische Widerstand in Gruppen wie der Eisernen Front, Sopade, der Sozialistischen Arbeiter-Jugend, der Gruppe Neu Beginnen, den Revolutionären Sozialisten Deutschlands, dem Roten Stoßtrupp, der Sozialistischen Front u. a.

Heli: Kleeneren linken Widerstandsorjanisationen kam zujute, det se zunächst in eenem jeringeren Maße als die Massenparteien de Beachtung der Gestapo fanden.

Rummi: Im Gegensatz zu „RotSport“, der Kampfgemeinschaft für Rote Sporteinheit, kurz „KG“, die wie der ATSB und andere Arbeitersportorganisationen 1933 verboten wurde.

Heli: „Rotsport“ war 1930 durch de Loslösung kommunistischer Kräfte vom ATSB und anderer Sportgruppen entstanden und hatte im Juni 1931 100.800 Mitglieda in 2.332
eenzelnen Vaeinen.

Rummi: Erinnerst du dich noch an die deutsche Rotsport-Fußballmeisterschaft 1931, wo der Dresdner SV 1910 mit 3:2 auf dem NNW-Platz in Berlin gegen Sparta 1911 Berlin gewann!?

Heli: Logo. Und eene Spielerauswahl der KG fuhr dreimal in de Sowjetunion und trug dort insjesamt 44 Spiele aus.

Rummi: Nach 1933 verhafteten, schlugen, folterten und töteten die Faschisten ihre Funktionäre, und Sportler und stahlen auch das Eigentum dieser Vereine: Turnhallen, Sportplätze mit Vereinshäusern, Segelboote, Bootshäuser, Druckereien, Werkstätten und Fabriken.

Heli: Dennoch vasuchte der KG allet, um weiter Sport treiben zu können und jejen de Faschisten zu kämpfen.

Rummi: Eine solche Form war das Unterkommen von einzelnen Mitgliedern in bürgerlichen Vereinen.

Heli: Oda janzer Vereine! Oda de Neujründung solcher Vereine, wie ick jelesen habe, war det ooch bei „ASV Sparta 1911 Lichtenberg“, der der SC Empor Lichtenberg wurde, so ha ick
jelesen*

Rummi: Und die Parteileitung? Wilhelm Pieck und Walter Ulbricht hatten am 7. Februar 1933 an der illegalen Tagung des Zentralkomitees der KPD im Sporthaus Ziegenhals bei
Berlin teilgenommen. Beide emigrierten zuerst nach Paris.

Heli: 1935 wurde Pieck of de Brüsseler Konferenz der KPD zum Parteivorsitzenden für de Dauer der Inhaftierung Thälmanns jewählt und blieb gleich in Moskau …

Rummi: „Brüsseler Konferenz“ war nämlich ein Tarnname …

Helli: wo 1938 auch Walter Ulbricht eintraf.

Rummi: 1943 gehörten beide zu den Initiatoren des Nationalkomitees Freies Deutschland, in dem kommunistische Emigranten und deutsche Kriegsgefangene zusammenarbeiten sollten.

Heli: Der Sozialdemokrat Otto Grotewohl blieb in Deutschland, lebte in Hamburg und ab 1938 in Berlin als Händler und Vatreter.

Rummi: Er arbeitete in einer Widerstandsgruppe um Erich Gniffke.

Heli: Ooch, SPD. Es folgten Verhaftungen und Anklagen vor’n Volksjerichtshof.

Rummi: Nach seiner Entlassung im Februar 1940 arbeitete er wieder in Berlin als kaufmännischer Angestellter.

Heli: 1945 konnte er sich seiner Einberufung zum Volkssturm durch Untatauchen entziehen.

Rummi: Untertauchen ist sehr gut! Nicht nur Ernst Thälmann, Wilhelm Pieck, Walter Ulbricht, Otto Grotewohl und die Namen vieler ungenannter Kämpfer für den Sozialismus
und gegen Faschismus und Krieg sind die Namen, die deine DDR-Sozialisierung in den Fünfzigern stets begleiten werden.

Heli: Aba ooch de Namen der Arbeetafußballsportler wie Paule Zobel; Behrendt’s Helmuth; Kurt Martini; Steyer, Heinz; Erwin Nöldner; Otto Hempel; Walter Petruschke; August
Postler; Richard Fathke und de villen anderen wurden in meen Herz jesenkt.

 

Es stöberten für euch u.a. in
*„Fußball in Vergangenheit und Gegenwart“, Sportverlag Berlin 1978
euer Heli und „Rummi“
Berlin, 24. November 2012