Nachbetrachtung der Großfeld-Verbandsliga-Saison 16/17

Juten Tach, wie immer um diese Zeit wird Ihnen von Ihrer Sportreduktion ein Komprimat der verflossenen Wettkämpfe dargeboten – diesmal von den Ufern der Henningsdorfer Havel, sitzend unter schweren Trauerweiden und fernab des nächsten Dunklen Weißbieres.

Also: spielzeitübergreifend waren sich insgesamt 28 Traktoristen nicht zu schade, ihre Knochen für den charmanten Boxhagener Kirschen-Verein hinzuhalten. Es probierten sich 3 Torwächter aus, die Mannschaft trat immer vollzählig an (interner Toreschießer-King wurde trotz zu weniger Einsätze der „Läufer“) und deren Coach Herr Pupetta fehlte nicht einmal – hatte die Truppe jeweils exakt gebrieft und vorbereitet. Für diese fachlich fundierte und zugewandte Arbeit darf an dieser Stelle ein großes Lob ausgesprochen werden: Stetigkeit (was einen Wechsel des Kapitäns-Amtes nicht ausschließt), Bescheidenheit und Neugierde sind Tugenden, mit welchen die Ernsthaftigkeit dieses Freizeitvergnügens eventuell ganz gut zu beschreiben sind. Jedenfalls geht es um konstanten Einsatz, demütige Erkenntnis sowie mitreißendes Geradeaus-Denken.

Gleichwohl wohnt der Truppe noch ein enormes Steigerungspotenzial inne und wenn sich alle Individualisten dann als Mannschaft wiederfinden würden, sollte eine erneute Verbesserung durchaus realistisch sein! Bis dato lief Tinto auf Platz 5 ein (nach einem 9. letztes Jahr); konnte in 24 Spielen 37 Punkte herbeiorganisieren (macht einen Schnitt von gut 1,5 pro Match) und reihte sich hinter den Big4 solide ein. Allein der Wankelmut und eine bei einigen durchgängig fehlende Limithärte gegen sich selbst verhinderten Besseres. Insofern konnte Traktor einerseits gegen die Top-Teams teilweise gut aussehen, um dann andererseits gerade gegen Abstiegskandidaten etliche Punkte zu lassen. Dieses Mysterium gilt es nächstens zu verhindern, sonst wird es wieder sehr schnell albern… Höhepunkt der Saison war allemal das Quarterfinale im Holger-Blichmann-Pokal, zu welchem sich 147 Kiebitze (fein aufgeteilt in die Abordnungen beider Vereine) im „Schönen Hauffgrund“ versammelten (Tinto gewann das Elfertreten gegen den THC II, um dann im Semifinale analog zum letzten Jahr erneut zu scheitern).

Gratulation übrigens an den Meister „RBC Berlin“ (dann auch noch Pott-Holer)! Stenzers waren ambitioniert und hatten ihr Ziel früh und klar definiert. Verdiente Champions in Marzahn.

Die Begegnungen waren allermeist sportlich fair ausgetragen worden – unwürdiger Höhepunkt vielleicht das Verhalten einiger brittanischer Löwen im Hauffgrund des Frühlings. Deren Entertainer an der Seitenlinie darf gerne im Bereich der Höflichkeit noch dazu lernen und seine ständig unflätig fluchenden Spieler auffordern, gewisse Beleidigungen doch bitte zu unterlassen. Dankeschön.

Bedanken darf sich der „SV Traktor Boxhagen e.V.“ ebenfalls bei folgenden Mitwettbewerbern noch: Hertha 03 Zehlendorf/FZ, FC Polonia Berlin I (gehen jetzt unklarerweise in die Kreisliga C des offiziellen Fußballs), Prenzlauer Berger Teufel und SC Kristall (fusionieren just zu einer Spielgemeinschaft), Urbanspor 361, Adlershofer BC 08, Medizin Friedrichshain, SC International, THC  Franziskaner sowie SFC (beide runter).

Traktor nahm mit 2 Vereinsvertretern an der JHV im Mai teil und hielt darüber hinaus einen guten Kontakt zum Verband. Welcher deutschlandweit in seiner Form endemisch ist und insofern schützenswert: nirgends sonst existiert ein selbstverwalteter Verein, der den Freizeitfußball in vielen Ligen und Spielklassen so wunderbar kontinuierlich wiewohl phantasievoll gestaltet  wie der „VFF“. Danke an die Sportskameraden Lebede, Jung & Ziebarth!

Nun: wünschen wir uns allen eine interessante nächste Spielzeit (es gibt quasi 5 Aufsteiger) und faire Begegnungen. Den Referees eine eloquente Tröte an den Lippen noch, den Zuschauern viel Rasanz für ihre Guckchen noch und unseren Körpern wenig genug Blessuren. Ahoi und Bella Chao – es lebe Martins Luke!

Ihr Theo Retisch, Boxhagen am 30.7.17