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„Arbeiter-Fußball-Pioniere und andere“
Na, ooch alle eure Lieben um Weihnachten und den Jahreswechsel mal irjendwie berührt? Ick war von de Traktor-Weihnachtsfeier ooch janz berührt. Danke allen!

Um die zweetausend Leute berühren am 14. Januar de Welt, off de XVII. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz, der jroßen linken Strategieveranstaltung am Tag vor der traditionellen Liebknecht-Luxemburg-Ehrung. Im Motto ham se jeschriem: „Wir verändern die Welt“, wat ja noch nüscht sacht, ob zum Guten oda zum Schlechten. („Kleena Scherz, sorry!“) Und ick berühre für euch und mia selba weita de Jeschichte der Arbeeta-Bewejung und des Arbeeta-Fußballs …

Wat mich an Rosa berührt, is, det se imma sachte, det kommende Wirtschaftskrisen den Jegensatz von Kapital und Arbeet zuspitzen würden, so det Sozialismus nur durch eene
Machtübanahme des Proletariats und eene Umwälzung der Produktionsvahältnisse zu erreichen is. Und Karl wurde ja schon zur Taufe, 1871, von Karl Marx und Friedrich Engels
berührt. 1908 jehörte er unta anderem zu den ersten acht Sozialdemokraten, die trotz des Dreiklassenwahlrechts Mitglied im Preußischen Landtag wurden.

Für Wladimir Iljitsch Lenin jab et Berührung mit Deutschland, illejal, beim sozialdemokratischen Gastwirt Rittmeyer in der Kaiserstraße 53 in München. Nach Sarja („Morgenröte“, 1901) veröffentlichte er 1902 in der bayerischen Landeshauptstadt die programmatische Schrift ,,Was tun?“. Sie brachte ihm die Berührung mit den anderen Revolutionären. Darin entwarf er det Bild eener „Partei neuen Typus“ und des „Demokratischer Zentralismus“. 1905 hatte det russische Volk seine erste Berührung mit de Revolution, sozusajen als ,Jeneralprobe‘ für 1917 und zeijten eindrucksvoll die reale Stärke der Klasse der Lohnabhängigen als die Kraft, die in der Lage is, den Kapitalismus zu übawinden und eine neue, grundlegend demokratische sozialistische Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung zu errichten. August Bebel rief am 7. Dezember 1905 der deutschen Rejierung zu: „Was das russische Volk seinen Herrschern gezeigt hat, das können unter Umständen auch die westeuropäischen Völker ihren Herrschern zeigen!“ Zum ersten Jahrestag der Revolution verpflichtete die SPD jeden Sozialdemokraten zur Solidarität mit den russischen Klassenbrüdern.

In Deutschland wurde de Berührung mit dem Kriej imma spürbarer. Janz offen wurde jetzt in de Kronratssitzung über die Kriegsvorbereitung jesprochen. Und obwohl det deutsche
Kaiserreich eene konstitutionelle Monarchie war und der Jejensatz zwischen Reichstag als demokratischer Institution und dem monarchischen Regierungsgewalten im Lauf der Zeit
immer deutlicher zu Tage trat, brauchten Wilhelm und seine Kriejstreiber de Sozialdemokratie für de politischen Entscheidungen und de Arbeeta als Kanonenfutter, da sie seit den Tagen des Marokko-Konflikts den Angriffskrieg vorbereiteten. Bebel sagte jedem, der es hören wollte: ,,Die SPD marschiert nicht!“ Der Kaiser selba wunderte sich: „… dass doch die meisten Kantinen der Berliner Garnison ihr Bier von Schultheiss-Patzenhofer bezögen, was doch ein rein sozialdemokratisches Unternehmen sei und sich de Bierfahrer mit der Verteilung der Flugblätter befassten …!“ Leida fielen in diese kritische spannungsjeladene Situation Auseinandersetzung zur Frage des Massenstreiks zwischen den SPD- und Gewerkschaftsführern, die für die Schlagkraft der Partei verhängnisvoll ausjingen …

Und die den Ball berührn? Während der bürjaliche DFB off seinem 5. Fußballtag am 17. und 18. Mai 1902 die Einführung einer deutschen Meisterschaft in vier Gruppen mit je zwee
Mannschaften, anschließendem Halbfinale und Finale beschloss und am 31. Mai 1903 im ersten Endspiel zwischen VfB Leipzig und DFC Prag in Hamburg den ersten offiziellen Meister ermittelte (VfB Leipzig mit 7:2/1:1) und der DFB, trotz nationalistischer Bedenken, 1904 der Football Association (FIFA) beitrat, hatten die Arbeiterfußballsportler noch einige interne Hürden zu überwinden: als „Pioniere“ erwiesen sich dabei die Jugendleiter der Arbeeeta-Turnvaeine des 1. Kreises Berlin-Brandenburg. Es heeßt in ihrem Bericht Ende des Jahres 1909: „Wir haben wahrnehmen müssen, dass die Jugendlichen dem Tun und Treiben der Sportvereine, insbesondere der Fußballklubs, mehr Interesse entgegenbrachten als dem Turnen!“ Nach ihrem „Aufruf zur Bildung von Fußballabteilungen“ konnten bereits 1910 Serienspiele mit zwölf Mannschaften bejinnen, bei denen die Freie Turnerschaft Charlottenburg als beste Mannschaft ermittelt wurde. Diese Entwicklung wurde zu Initialzündung für den Berlina Arbeeta-Fußball, und in kurzer Zeit wurden fünfzehn weitere Mannschaften jebildet. De rasche Entwicklung machte für die Serien-Spiele 1911/12 eine Aufteilung in eine Nord-Gruppe und eine Südgruppe notwendig!

Im Novemba 2011 hatte Hans Modrow eene Berührung mit Engländern, Kubanern, Russen, Indern und Chinesen off eener Konferenz in London. Et jing darum, ob die von Marx
jeliefate Theorie noch von Nutzen für de Jejenwart is. Erstaunlich, wat sich da in Sachen politischa Bildung in linken Parteien – von de deutschen eenmal abjesehn (!) – in ville Länder
bereits tut. De Parteiführungen haben bejriffen, wie wichtich de Qualifikation für de aktive Politik is. Ohne revolutionäre Theorie keine revolutionäre Praxis. Dieser Satz von Engels war
Konsens. Prof. Cheng Enfu, der Präsident der Akademie für Marxismus in Peking, plädierte beispielsweise für den gleichberechtigten Zusammenschluss der Linkskräfte inklusive der
Gewerkschaften weltweit und rejte in diesem Kontext de Bildung eenes neuen Weltjewerkschaftsbundes an. Mit Blick off de Geschichte meinte er, det wir vermeiden sollten, Fehla zu wiederholen.

Wenn ihr euch von de Jeschichte ooch direkt berührt fühlt, also wenn ihr meent, det euer Urjroßeltan oda Großeltan so ab 1910 in den Valauf der Jeschichte einjestijen sind, aus
Arbeetafamilien oder Mittelständlern oder ooch als Bürjaliche oder jar Adlije, sollten wa langsam in eene Art Dialog komm‘. Meldet euch bei Roland oder Stephan oda direkt bei euam
heli.lichtstral@arcor.de
13. Januar 2012