Bei strahlendem Sonnenschein und bestem Fußballwetter versammelte sich der Traktoristenzug am Spandauer Damm zum Gastspiel beim Tabellenzweiten, den Britischen Löwen.
Die Vorbereitung des Spiels hatte beim Gast leicht anarchistische Züge, so dass weder Bälle noch Hütchen oder Wasserflaschen an Bord waren, was aber die motivierte Truppe nicht an einem professionellen Warm Up hinderte.
Der Gastgeber stellte freundlicherweise zwei Bälle zu Verfügung, wobei einer schon so sehr auseinanderviel, dass er beim Schuss Flugeigenschaften entwickelte, deren physikalische Berechnung selbst Albert Einstein an seine Grenzen gebracht hätten, aber dazu führten, dass einige sehenswerte Tore beim Einschießen gelangen.
Pünktlich zum Anstoss war der Traktor betriebsbereit, während die Löwen eher wie kleine Hauskatzen daherkamen. Vielleicht waren einige Löwen noch ermüdet vom nächtlichen verfolgen des Livetickers zum Brexit, man weiß ist nicht. Fakt war aber, der Gast wirkte definitiv frischer und wacher und setze die Vorgabe des Trainers eines frühen überfallartigen Pressings gut um, so dass auch nach wenigen Minuten dieses Bemühen durch einen Eckball belohnt wurde. Tokajer stieg dabei am höchsten und netzte den Ball Gefühlvoll ins Netz. 1:0 nach 7 Minuten. Durch den frühen Erfolg motiviert, setzte Traktor sein frühes Pressing fort und rückte auf Kommando von Egon Olesen auf ausgemachte Schwachstellen der Löwen sofort drauf, so dass in der 11 Minute die neugetaufte „Die Konstanz“ nach einem Ballgewinn auf das Löwen-Tor zu maschierte, den Ball irgendwie zum Läufer querlegte, der die Murmel eiskalt einnetze. Die Löwen fanden nicht zu ihrem Spiel, Traktor weiter am Drücker mit mehreren guten Gelegenheiten. Es dauert bis zur bis zur 38. Minute bis Rensenbrink (unhaltbar) nach einem Ballgewinn und Vorlage von Läufer zum 3:0 abschloss.
Die Löwen geschockt, aber nun auch entschlossen, sich von dem auf dem Papier stehenden Außenseiter aus dem eigenen Stadion schießen zu lassen begannen nun sich zu wehren und auch ein guter Traktor muss mal Tanken und sich eine Pause gönnen, so dass in der 43. Minute nach einer sehenswerten Verlagerung des Spiels der 3:1 Anschlusstreffer gelang.
Pause 3:1.
Nach der Pause machten die Löwen dort weiter wo sie aufgehört hatten und standen sehr hoch mit dem eigenen Torhüter am Mittelkreis. Große Chancen wollten aber nicht herausspringen, da sich Traktor gut sortiert in Formation hielt.
In der 70 Minute kam es dann doch. Nach einem Angriff über die linke Angriffsseite der Löwen marschierte der Stürmer auf das Traktor-Gehäuse zu. Den ersten Ball konnte der ungetaufte Keeper noch abwehren, im Nachschuss waren sowohl Torhüter als auch Verteidiger auf der Linie machtlos. 3:2. Das Spiel nahm an Spannung auf, große Chancen blieben bei den Löwen aber weiterhin Mangelware und Traktor konnte durch Konter geschickte Nadelstiche setzen, so dass der Große in der 90 Minute nach einem Pass vom Läufer frei vor dem Tor stand. Eiskalt und mit viel Gefühl im Fuß gelingt ihm der Panenka aus dem Stand, direkt ins Eck. 4:2, Traktor kurz vorm Ziel der Mission.
Das in der 95. Minute (bei einer angesagten Nachspielzeit von 4 Minuten) noch der 3:4 Anschluss gelingt, mag mathematisch schwer nachvollziehbar sein, änderte aber nichts mehr am Erfolg.
4:3 Auswärtssieg! Der Traktor rollt!