An einem frühherbstlichen, aber sehr warmen Donnerstag empfingen wir den amtierenden Meister aus Neukölln zum nächsten Punktspiel im heimischen „schöner Hauffgrund“. Neukölln ist, im Gegensatz zu uns, bereits in der 1.Runde des Pokals ausgeschieden. Daher waren wir heute gespannt mit welcher Mannschaft der Gast hier aufspielt. In der letzten Saison spielte noch ein Spieler mit, der ehemals höherklassig unterwegs war (z.B. Regionalliga) und uns einige Buden eingeschenkt hatte.
Traktor konnte aus den vollen schöpfen, so dass wir wieder vollzählig mit 12 Mann auf dem Traktor saßen. Arbeitsbedingt mussten wir auf den Organisator der Abwehr „Cuba Libero“ verzichten, so dass diese schwierige Aufgabe heute „Egon Oleson“ übernehmen durfte. Dieser erfüllte diese Aufgabe mit Bravour und dirigierte lautstark seine Vorderleute.
Nach der letzten Ansprache vom Trainer ging es somit rein ins heutige Spiel…
…Neukölln übernahm gleich die Initiative und Traktor versuchte mit einer guten Defensive die Räume möglichst eng zu machen, um den Gegner so zu Abspielfehlern zu zwingen und möglichst wenig zuzulassen. Die erste Chance besaß auch gleich Traktor in dem im Mittelfeld der Gegner energisch attackiert und der Ball erobert werde konnte, ging es über die rechte Seite ziemlich zügig voran. Pass auf „Hämsen“, dieser vernaschte einen Gegenspieler und knallte den Ball an die Unterkante der Latte. Der Ball sprang jedoch vor der Linie auf und wurde schlussendlich geklärt. Neukölln fiel überraschend wenig ein, weil Traktor hinten sehr sicher stand und ab der Mittellinie den Gegenspieler anrannte und jeder gegen den Ball arbeitete, sowie seinen Gegenspieler eng deckte. Daraus resultierte ein weiterer Ballverlust von Neukölln im Mittelfeld. „Hämsen“ steckte auf „One-of-the-Reinsch-Brothers“ durch. Dieser war frei vor dem Torwart durch und schob den Ball überlegt am Torwart vorbei ins Gehäuse, 1:0!
Die Freude über die Führung währte jedoch nicht allzu lange…mal wieder…Neukölln spielte nach dem Anstoß den Ball scharf und einmal quer durch die Mitte. Ein Gegenspieler schlich sich im Rücken der Abwehr davon und kam vor unserem Torwächter an den Ball und spielzelte diesen zum Ausgleich ins Gehäuse, 1:1! Somit lange Gesichter bei uns und Neukölln oben auf. Das Tor gab Neukölln somit den notwendigen Antrieb um uns tief in die eigene Hälfte zu drücken und das nächste Tor zu erzwingen. Wir kamen dabei selbst kaum noch über die Mittellinie, weil Neukölln den Ball jetzt laufen ließ und uns ebenfalls. Es dauerte jedoch 10 Minuten bis Neukölln das nächste Tor erzielen sollte. Ein flach gespielter Ball ging am Strafraum an Freund und Feind vorbei, so dass der Gegenspieler plötzlich freistand und ohne Bedrängnis schießen konnte. Dieser konnte per Flachschuss ins lange Eck des Gehäuses die Gästeführung erzielen, 1:2 Mit diesem Spielstand ging es dann in die Halbzeit.
In der Halbzeit lobte unser Trainer, trotz des Rückstandes, unsere Leistung, aber verlangte von jedem Spieler noch eine Schippe drauf zu legen, um nicht als Verlierer vom Platz zu gehen.
In der 2.Halbzeit übernahmen wir daraufhin die Initiative um den Ausgleich zu erzwingen. Trotzdem mussten wir immer aufpassen, damit Neukölln nicht gefährlich vor unserem Gehäuse auftaucht, um das Spiel zu entscheiden. Wir konnten jedoch nur durch Weitschüsse das Gehäuse vom Neuköllner Torhüter in Gefahr bringen, welche jedoch gehalten oder zur Ecke abgewehrt werden konnten. In dieser Drangphase konnte Neukölln einen Ball erobern…auf Ihren Stürmer spielen, dieser ließ den Ball auf einen Mitspieler klatschen…flacher Schuss auf unser Gehäuse…Torhüter kann gerade so mit dem Knie in die Mitte klären…jeder ahnte schon schlimmeres…zum Glück schob der Neuköllner den Ball ganz lässig am Tor vorbei. Ein mancher unserer „nicht zahlenden“ Zuschauer ist bestimmt um einige Jahre gealtert. Das Glück sollte diesmal auf unserer Seite sein. In der letzten Minute des Spiels gab es für uns einen streitbaren Eckball, ob der Ball von Neukölln ins Gehäuseaus befördert worden ist oder durch uns. Suleimann war es egal. Er schnappte sich den Ball und führte die Ecke schnell aus. Der Ball wurde auf den langen Pfosten geschlagen, wo der „Stahlarbeiter“ angerannt kam und den Ball mit voller Wucht ins gegnerische Gehäuse köpfte, 2:2! Ausgleich gegen den amtierenden Meister! Der gegnerische Trainer regte sich immer noch über die Entscheidung des Schiedsrichters auf und wurde vom Platz verwiesen. In den letzten Minuten mussten wir noch 2 brenzlige Situationen nach Eckbällen überstehen, die jedoch erfolgreich geklärt werden konnten. Der Schiedsrichter pfiff nach dem letzten Befreiungsschlag das Spiel ab, so dass wir einen Punkt gewonnen haben. Im Endeffekt wäre mit etwas Glück sogar mehr drin gewesen, weil Neukölln am heutigen Tag definitiv schlagbar war. Trotzdem wollen wir uns über den einen Punkt nicht beschweren, so dass mit einigen Gerstensaftgetränken auf das gute Spiel angestoßen worden ist.
Vielen Dank an die 16 „nicht zahlenden“ Zuschauer, die uns heute die Daumen gedrückt und angefeuert haben.
Auf dem Traktor (nebst Tore): Kutzzilla, Focko, Schachter, Hämsen, Suleiman, Stahlarbeiter (1), One-of-the-Reinsch-Brothers (1), Egon Oleson, Bathety, Leni’nscher Wächter, Running Jürgen, Heidelberger Alemanne