Samstag Mittag im französischen Viertel derer aus dem Reinickendorf. Quarter-Finale des laufenden Pokalwettbewerbes (kleiner Hinweis: die Gastgeber konnten in dieser Disziplin vor einigen kurzen Jahren schon obsiegen und kennen den süßen Geschmack des Titel-Metalles also durchaus – wusste man das in Boxhagen eigentlich?).
Aufstellung Gäste: Sir Weiwel, Konstanz ©, Ackerdemiker, Manu, Coronas Rippe, Jerry, Grinsekatze, Maschine, Läufer, Kannibale sowie Rakete. Wechsler zudem: De Bräune, Achilleus, Mitch, MatzeDonier und Tokajer (Polo hielt sich ebenfalls bereit).
Pfeifer war Herr Sohr mit seinen 2 Winkern und das Wetter war erstklassig.
Die Pfaffen ihrerseits boten ebenfalls alles auf und wirkten ruhig und abgeklärt wie je. So spielten sie dann auch und sahen sich das imposante, jedoch vollkommen wirkungslose Hintenrumgeschiebe der Boxhagener eine ganze Weile an. Blau klug wartend also und wenn Tinto nach vorne agierte (gar nicht schlecht übrigens), dann verbiss sich ein jeder Gläubige in die Zweikämpfe und kardinalisierte sämtliche Probleme immer wieder ins Aus. So ging das die ganze Zeit und die 42 Zugucker sahen insgesamt 3 Höhepunkte über das Match verteilt: erstens rief der Boxenwächter, sich eine Szene vorne von weit hinten besehend und aus der löblichen Absicht heraus, seine Mitstreiter in Ermangelung eigener Beschäftigung zu unterstützen, aus seinem Habitat einmal: „Schiri, das war doch kein Abseits!“. Woraufhin der (hobbymäßig Krad-fahrende) Ref zurückkeifte: „Wenn ich das nochmal von dir da hinten höre, schmeiße ich dich runter!“. Diese Klarheit, in welcher durchaus nicht wenige die sich darin befindliche Ironie verstanden, löste natürlich Heiterkeit allethalben aus und hiermit sei wieder einmal anschaulich bewiesen, dass sich innerhalb einer vermeintlichen verbalen Aggressivität doch immer auch ein deutlicher Entspannungsaufruf verbergen kann. Merke: mehr Waffen liefern ist immer der falsche Weg…
Zwootens kredenzten Maschine (jener kurz davor übrigens mit einem viele gute Haltungsnoten einheimsenden körperbetonten Rückfallzieher) und der Heim-Torwächter eine unterhaltsame Episode, in welcher der Schuss (nach Querpass der Rakete) irgendwie schon drin war, aber genauso „irgendwie“ der Keeper mit den phantasievoll langen Fingernägeln noch die Pille um den Pfosten zu kratzen sich in die Lage brachte! Irre.
Schließlich drittens hob in der 91. Minute, als alle gerechterdings an ein Elfertreten dachten, der wieder einmal grandiose 27er die Murmel über ALLE hinweg in die Traktor-Reuse und bastelte so den Endstand her. Bitter sowas für jeden Verlierer; allerdings nicht ganz unverdient für den heutigen Sieger! Tinto nämlich ohne Netzerei und teilweise mit unklarem Spiel. Und der eine, der einzige Fehler eines Ballverlustes an der Mittellinie macht ihn dann eben aus, den Unterschied. Tel Aviv, wie der Chinese zu sagen pflegt…
Gastgeber mit leuchtenden Hühneraugen feierten sich zu recht, Traktoristen wiederum wurden selbstverständlich auch gefeiert. Und die weibliche Vertretung des Ultra-Fan-Clubs „Die Holden“ (Sam, Anna & Aaliyah aus dem Schönen Hohenhausen) durften sogar noch mit aufs Mannschaftsfoto – Motto: „Rann ann Sarch und mitjeweehnt!“.
Den PV-Nordlern zu Ehren übrigens entschloss sich die ortsansässige BVV noch selbigen Abend, am Weidenweg in Friedrichshain eine bis dato unbenannte Straße in „Hübnerstraße“ zu taufen. Können Sie finden, lieber Leserin! Finden können Sie ebenfalls das anstehende Spektakel am 29.4. abends im Schönen Hauffgrund – hier: mögliche Meisterschaftsentscheidung bzw. deren Vertagung beim Spiel gegen die Britischen Löwen. So Sie mögen. 20 Uhr, kommt in Scharen! Freundschaft und Grüße in die Vatikanstadt, Ihr Theo Retisch.