20.03.2016 | Traktor – Hertha 03 Zehlendorf/FZ 0:4 (0:2)

Auweia! Traktor mußte ohne seinen Paradesturm „Läufer/Trevor Francis“ wegen gesundheitlichen Problemen antreten. Mach aber nüscht – Herr Pupetta stellte 13 weinrote Recken auf/an den Teppich und jene gingen dann auch sehr konzentriert ihrem Freizeitkicken nach. Allerdings nur 81 Sekunden, dann schepperte es auch schon in der Traktor-Reuse: Die Angereisten vernaschten über halblinks einige Defensivbauern, um dann in aller Freiheit an der langen rechten Stange einzulochen. Ein sogenannter Matchplan aller Verantwortlichen all over the erdball ist dann garantiert futsch, Zehlendorfer Mannen mit perfektem Start.
Boxhagener vor 14 Zuschauern popelten sich dann in die Partie und wollten mitspielen dürfen. Durften sie, mitunter war das gar hübsch anzuschauen. Allein Möglichkeiten vor Onkel Toms Hütte gab es so gut wie keine und die Blauen schauten sich das Ganze amüsiert wiewohl konzentriert an. Zogen dann nochmal kurz an und markierten ihr Zwootes (ebenfalls genialisch vom Zeitpunkt her) in Minute 45.
Und wie um die Verhexung abzurunden, organisierte sich Tinto ganz fix nach Wiederantröte das nächste Ding ins Netz (49., Herr Moor mit einem krähengrauen Tag). Immer aufmerksam also, immer in Bewegung, immer den Nebenschauli im Blick die Gäste, klasse! In der 74. Minute setzte dann der Lange der Sahnetorte die Kirsche auf – nicht zu verteidigender Angriffszug der Herthaner mit dem Ergebnis eines Eigentores. Trotzdem waren die Traktoristen mit Herz bei der Sache und niemandem kann ein Vorwurf gemacht werden: die waren nicht etwa nicht erstligareif, sondern was die Blauen ihrerseits anboten, war schlicht nochmal eine andere Liga, und kein Maßstab also für den Aufsteiger. Zehlendorfer kontrollierten das Spiel und hatten in den nötigen Momenten die erforderliche Wucht und Intelligenz, die richtigen Lösungen zu finden. Die Hauffgründler verzeichneten lediglich 2 regenbogenfarbene Chance durch Linde. So isses.
Weitere Mitwirkende vor dem Hintergrund eines Ami-Häuptlings-Besuches auf dem schönen Cuba: Gattuso, Tokajer, Sphinx, Sammerle, Soziologe, Großer, MatzeDonier, Phönizier, Fabi Zwoo sowie Rudi Mente. Keine statistischen Erfassungen, logo.
Jedoch: Traktors Stärke war schon immer das Lernen und im übrigen sieht man sich ja mitunter 3x in einer Saison… Dann werden sich die Landarbeiter zusammengerauft haben, ihre brachiale Wut wird unaushaltbar sein und ihr bescheidener Stolz wird sich emporrecken an den Trümmern dieser Welt. Sie werden ihre unbezähmbare Überzeugung widererlangen und niemand wird mehr gerne in den Hauffgrund kommen. Obwohl, dochdoch, kommt mal alle, schon alleine wegen Martins Bouletten. Ahoi, Petri (mit „i“!) heil sowie Hals- und Beinbruch, verehrter Leserin!