„Und täglich grüßt das Murmeltier“
Unter dieses Motto, bekannt aus Film- und Fernsehen, kann das erste Ligaspiel auf dem heimischen Hauffgrund gestellt werden. Zumindest wenn „täglich“ durch „alle Jahre wieder“ ersetzt wird. Die Traktoristen müssen sich dabei nicht vorwerfen lassen, keine neuen Ansätze auszuprobieren. Wie im Spiel gegen Ballcelona soll der Gegner neuerdings durch ngagiertes Ganzfeldpressing bereits im Aufbau gestört werden. Die gewollte Drucksituation stellt sich jedoch nur phasenweise ein. Auch aufgrund des Ausfalls der Sturmmotoren Tom Stonehail und des Phöniziers. Doch dann läuft es mal wie gedacht: In der 17. Minute, schnelles Umschalten nach Balleroberung, Trevor Francis legt auf für Olli, Führungstreffer und schon fünf Minuten später erzielt Kazem das 2:0. Diesmal besorgt der Heidelberger Allemanne den Assist.
Es bleibt aber kein allzu entspanntes Spiel. Der Leni’nsche Wächter muss buchstäblich Kopf und Kragen riskieren, als er sich in einen allein auf ihn zu stürmenden Gegner wirft. Die gute Ausgangsposition zur Pause wird jedoch noch besser, denn der Heidelberger Allemanne verwandelt zu Beginn der zweiten Halbzeit (schon wieder, souverän) einen Neunmeter.
In der vermeintlichen Sicherheit, die dieser Vorsprung bietet, wird sich sich die übliche Unordnung
nach eigener Ecke geleistet. Und das 1:3 lässt sich nicht mehr verhindern. Es fehlt zunehmend die
Kraft einige der quirligeren Spieler des Gastes zu kontrollieren. Der Anschlusstreffer zum 2:3 fällt
folgerichtig. Das der Cuba Libero nach feiner Vorarbeit von Kazem den Ball ebenso fein im Torwinkel ablegt, wirkt nur ganz nur kurz wie die Entscheidung. Labs erzielt in den letzten Minuten zwei weitere Tore zum Unentschieden und ganz am Ende muss Traktor sogar froh sein nicht verloren zu haben.
Die Lehre der Geschichte – und in welcher Hinsicht steht das Ganze zur Überschrift? Es soll ja Mannschaften geben, die regelmäßig zynisch mit der letzten Möglichkeit „unverdiente“ Punkte mitnehmen. Dieses Team von Traktor schafft es dagegen nach erfolgreichen Auftritten mit zu wenigen Punkten vom Platz zu gehen. Und ist damit in den letzten Jahren immer wieder das sympathische Gegenteil. In diesem Sinne: Glückwunsch für die tapfere Aufholjagd an den gerade erst in die Verbandsliga aufgestiegenen Gast.