Hitze! Folgende Weinrote stellten sich in die Luftbrühe und vertraten heuer ihren Boxhagener Verein: Sir Weiwel im Kahn, Sammerle, Blutendes Blond, Gattuso (mußte 10 min vor Ende mit beindruckendem Knick im Mittelfinger Richtung Spital), Herr Moor, Coronas Rippe, MatzeDonier, Sphinx, Soziologe, Trevor Francis (fing sich eine umfassende Bänderdehnung im Knie ein), Pater Gonien sowie die Wechsler Beißer, Mitch und Kollege BolzHauer.
Ihre Sportreduktion darf hier von einem Spiele berichten, welches in seiner Gesamtinszenierung wiewohl Nachbetrachtung allüberall Verwunderung, ärgerliche Süffisanz und Irritation hervorrief. Für Tinto ging und geht es um einen würdigen Saisonabschluß; der THC kämpft noch immer gegen den drohenden Abstieg. Und dies geschah:
Boxhagener drückten anständig und kontrollierten das Geschehen; dachten sie zumindest. Nach 16 Minuten jedenfalls hielt der Heimreusenhüter einen haltbaren Ball halt nicht fest und eine Apfelsine im Krachorange konnte einschieben. Fein und effektiv gemacht und die THCysten konnten da noch nicht ahnen, dass sie heute im Schönen Hauffgrund tatsächlich 4 Buden machen sollten – VIER: halb so viel nämlich wie in der gesamten Rückrunde! Gastgeber merkten hier schon nicht, mit wem sie es zu tun hatten und dies arrogante Gehabe zieht sich nun schon durch einige Spiele: würdelos gegen sich selbst, sportlich-fachlich desorientiert und das Gesamtgeschehen nicht achtend. Klassiker: Jeder versteckt sich hinter dem anderen (welcher dann nicht da ist) und trotzdem gibt es kesse Lippe. Ein paar bescheidene Arbeiter können natürlich ein solches Kopftorso und Stümpertum nicht auffangen und eine jeweils individuelle Motivation reicht nicht aus, um als Mannschaft aufzutreten. Wenig mannhaft in mannigfaltigen Szenen bekamen die Traktoristen recht folgerichtig das Zwoote eingeschenkt (21.ˋ), diesmal nach haarsträubendem Abwehrverhalten. Diesen Slapstick darf man nichtmal in der Kreisliga anbieten, huch! Erst die Ansage des Koohtsches nach einer kollektiven Wasserpause brachte dann die Agrarökonomen für eine kleine Weile auf Kurs: Freistoß eingelochter der Sphinx (25.min) sowie Handölwa (Sammerle, 40.ˋ). Das aktuelle Remis wurde selbstverständlich nicht etwa in die Pause transportiert und durch allerlei allerliebste Ballverluste kamen Franziskaner zur erneuten Führung (sehenswerter Kopfstoß in den Knick). Traktoristen sahen sich diesen doch eher langatmig vorgetragenen Konter völlig sediert an und bettelten förmlich um den Treffer; Orange nahm lässig an.
Nach der Halben hatten die Boxis größtes Glück, als eine erneute Knipserei der Gäste wegen Stürmerfoul aberkannt wurde. Das Problem allerdings war, dass sich immer mal wieder ein Weinroter die Murmel vom Fuß nehmen ließ, quasi in völliger Negierung des Gegners. Fatal, unklar, traurig, seltsamste Selbstwahrnehmung. Trotz allem versuchten die Traktoristen ihre Ordnung wiederzufinden und wie als Lohn alleine dafür segelte ein als Flankenball gedachtes Geschoß (leicht abgefälscht) in die hinterste Ecke der THC-Reuse, putzig. Absender hier die Sphinx. Ausgleich, 80. Minute. Natürlich waren alle Aktiven damit unzufrieden und in Analogie des NullZwoo rannten die Heimwerker in die gut im Wams versteckte Machete der Metromänner: 3:4 nach Balleroberung im Mittelfeld und Durchschlenderei Richtung Traktorkahn (85.ˋ). Eine letzte Rakete der Sphinx wurde durch den aufmerksamen (und leicht verletzten) Gästekiehpa entschärft und der Unsinn hatte seinen Lauf genommen.
Ganz erstmalig müssen wir an dieser Stelle eine leicht Entsolidarisierung untereinander feststellen und ein gewisser Frust brach sich nachspiels Bahn; es bleibt zu hoffen, dass genau dies dann allerdings zur Selbstreinigung beiträgt und sich der SV schleunigst berappelt im Sinne einer unbedingt verbesserungswürdigen Außendarstellung. Sind wir optimistisch! Optimistisch dürfen ebenfalls die Gäste in die nähere Zukunft blicken – haben die doch mit dem heutigen Dreier wieder Anschluß gewonnen in der Tabelle; Gratulation Traktor seinerseits ist diesbezüglich längst durch, stellt sich leider aktuell auch so dar. Gute Besserung insgesamt wünscht (auch im Namen der heutigen Zugucker wiewohl weltweit verstreuter Fans): Ihr Theo Retisch.
P.S. Bezeichnenderweise hatten während des Spieles selbst anwesende Vierbeiner irgendwann „die Schnauze voll“: mit einen 130-Euro-Ball, welcher dann konsequent zerbissen wurde. Irgendwie symbolisch. Glückauf.