„Gib mir mein Herz zurück!“… Selbiges hatten Traktoristen letztes Wochenende ja gegen Urbanspor innerhalb eines andächtig machenden NullSiemer-Blackouts verbummelt. Um es heute wieder zu finden, fein in den Wämsen eingenäht und mit Monogramm bestickt:
Zu Gast bei Dunckers beim Verein der Drucker und Polygraphen – Tinto hatte den nächsten Meisterschaftsaspiranten vor der Patella. Brachte folgende Kapelle in die Manege: Sir Weiwel, Linde, Werfer (zur Abwechslung mal Innenverteidiger, aber egal, was der spielt: immer propper und engagiert), Gattuso, Tokajer, Blutendes Blond (kommt langsam wieder rein in den Wettkampfmodus), Löwenherz (machte vorne drin nun eines seiner besten Spiele), Coronas Rippe, Trevor Francis, Sammerle, die Sphinx sowie die Herren BolzHauer & Stoiker. Sie merken vielleicht schon, lieber Leserin: da „fehlten“ durchaus einige Qualitätsbauern; und auch die Teufel präsentierten sich doch etwas anders aufgestellt als noch im Hinspiel…
Egal, Boxhagener vermochten sich mittels scharfem Laufspiel und demütigstem Einsatz ganz selber an ihren 3 goldenen Haaren aus dem Sumpf von 361 zu ziehen. Spielten fein über die Flügelchen, begaben sich putzmunter in jeden Zweikampf und probierten erneut allerlei aus, was Positionen und Aufstellung betraf. Coach Pupetta mußte schon noch Hinweise von draußen geben, aber es war ganz auffällig, wie Traktoristen miteinander spielen wollten und sich alle erdenkliche Mühe gaben, den von ihnen so geliebten harten Kampf zu zelebrieren. Lohn war die Führung weit vor der Halbzeit, als die emsige Rippe Coronas einkullern konnte (Assist: Löwenherz). Die Teufel ihrerseits spielten (fast etwas zu durchsichtig) meist über rechts mit langen Bällen und waren sonstens kaum überlegen. Im Gegenteil, Gäste gaben sich mutiger und hatten leichte Vorteile. So zumindest sahen es die 3 „Berliner Jungs“, welche neulich mit ihrer Truppe (der aufmerksame Leserin wird sich an letztes Jahr erinnern, als Traktor mit denen eine Etage tiefer noch die Ehre hatte, spielen zu dürfen) ja im Pokal von den Teufeln rausgekegelt wurden.
Also es passierte durchaus reichliches – Torwächter beide waren voll im Spiel, viele kleine (jedoch nicht unfaire) Fouls, ständige Galoppiererei in der Hitze des Samstagmittags, einige gute Gelegenheiten auf beiden Seiten jeweils. Traktor besah sich seine breiten Reifen, schnupperte am vollen Tank und versenkte den Pflug in die Wiese. Bekam allerdings in Minute 70 den Ausgleich, welcher sich schon länger angedeutet hatte: natürlich über rechts und schön vom 13er eingekloppt.
Antwort Weinrot: 2 Minuten später ballerte die Sphinx (bester Traktorist!) einen Ferntrümmer an die Handschuhe des Schlußteufels und der nun (sonst lautstark mit einigen interessanten Deutungen des Geschehens) hatte irgendwie zu wenig Harz da dranne – den Abpraller setzte der gerade eingewechselte Stoiker (51 Jahre, heureka!) mit der Rübe in die Rotationsreuse. Motto: Erfahrung schlägt Jugend! Weiterhin dürfen wir einen smoften Kopfball des Gattuso anschreiben sowie 2 Weltparaden Sir Weiwels. 7 angereiste Zugucker ahnten jedoch schon, daß hier „nur“ ein Punkt drin war und behielten insofern recht, als in der 90.ˋ noch ein Kopfball eines Weißen den Weg ins TrakTor finden konnte.
Remis also und alles in der Ordnung? Schon, ja: viel Boxhagener Fleiß, viel Herz (da issa doch, der pulsierende rote Muskel – hoppsa!) nämlich sowie ein Interesse an gemeinschaftlicher Unternehmung. Zur Belohnung nähen die schönsten Frauen Limbach-Oberfrohnas übrigens gerade an geradezu kultischen Trainingsanzügen für die Männer aus dem Hauffgrund. Welcher nächsten Mittwoch noch ein letztes Spiel vor der Verrottung präsentiert: Traktors 30er im Abstiegsduell gegen die Vertreter des ruhmreichen SC SCHLAFF. Kommen Sie in Scharen und drücken artig fest die Daumen, auf daß die Pilsetten diesmal reichlich eingekühlt sind – ach du meine Nase! Dann sehen Sie abseits der EhÄhmm eine sehr ehrenwerte und lebensnahe Sache: Berliner Freizeitfußball.