21.4.17 | Traktor Boxhagen – THC Franziskaner II 6:5 (0:1, POKAL)

„Nimm mich mit, nimm mich mit, flatterhafte Demut…!“ Mal ehrlich, zocken Sie nicht auch? Wenigstens als Manager-Kasper in virtuellen Spieler“kauf“börsen oder doch gar Uli-mäßig an den offiziellen Aktien“märkten“? Um dann empört zu sein über Habgierige, die einen gelbschwarzen Bus in die Luft sprengen wollen zum Zwecke des nachherigen Geld“verdienens“? Willkommen in der Doppelmoral, so ein Scheiß! Das ist der Kapitalismus und wir sind dabei; negieren gerne jedoch Ursache und Wirkung – Behauptung, Rechthaberei sowie Lüge und als logische Konsequenz dann Krieg allüberall. Eine Alternative jedochjuhu, nicht ganz in die individuelle Perspektivlosigkeit zu verfallen, stellt natürlich immer noch das Freizeitballtreten dar – Oase der Erkenntnis, der freundlichen Hilfe sowie der Verantwortung fürs eigene Fußgemachte. Diesbezüglich ist der „THC Franziskaner“ seit nunmehr 30 Jahren Vorbild in Berlin und wir sind voller Achtung vor dessen Stetigkeit und seiner Sogwirkung, immer wieder herzhafte Menschen an sich zu binden; gerne auch Erwerbstätige aus dem polygraphischen Gewerbe…

Vor Anpfiff dieses Quaterfinales im „Holger-Blichmann-Pokal“ wurden im „Schönen Hauffgrund“ 124 Zugucker gezählt, fast paritätisch waren beide zünftigen Fan-Lager anwesend. Freitag Abend unter Kandelabern. Am schönsten war der gemeinsam eingesungene finnische Gassenhauer, welcher folgenden Wortlaut hatte und die muggelige (in stoischer Verachtung des steifen Regens) Atmosphäre schönstens widerspiegelte:

„Helle Wasser, dunkle Wälder und die Sehnsucht sind mein Haus. Komm zu mir und teile mit mir Tag und Wärme, Kälte auch. Wo wir gehen, blüht das Laub, sind Wege kürzer, Winter grün. In deinen Augen wächst mein Leben, dein Gesicht darf nicht vergehn.“

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Das Spiel selbst war grottenschlecht und es darf hiermit zum Zwecke der Vermeidung von kruden Beschreibungen um entsprechende Unterlassung ersucht werden. Vielleicht soviel: Gäste im Apfelsinen-Kostüm in Halbe 1 sehr clever und belohnt mit einem durch ihren formidablen Zehner eingesemmelten Freistoß. Traktor kurz vor Ende noch mit Handölwa (die Sphinx mit schicker Verantwortung und schnörkellos eingelocht). Im abschließenden Elfertreten dann knipsten alle 5 verantwortlichen Traktoristen (Sammerle, Sphinx, Tokajer, Coronas Rippe, Soziologe), während der Ball eines THCysten die Außenstange küsste, plopp. Beide Truppen zogen je 3x Yellow und boten einen eng verzahnten Kampf. Welchen die Glücklicheren hauchdünn gewannen – die Franziskaner waren durchaus ebenbürtig, Tendenz besser (interessantester Akteur ihr 36er). Allein Boxhagener zeigten den größeren Willen und wollten unbedingt ins Halbfinale. Wo sie nun erneut wie letztes Jahr stehen – mit auf dem Hänger noch folgende Traktoristen heuer: Sir Weiwel, Gattuso, Herr Moor, MatzeDonier, Trevor Francis, Pater Gonien, Großer, Werfer sowie Kollege Bolzhauer. Ausdrücklich erwähnt soll hier noch das Engagement des braven Blutenden Blondes werden, welches zwar auf dem Spielberichtsbogen für Tinto auftauchte, nicht jedoch auf dem Kunstgrün. Danke, Rrreschpekt!

Den Orangenen darf hiermit viel Erfolg im Aufstiegsligakampf gewünscht werden, vielleicht tauscht der Metro-Klub im Sommer seine beiden Mannschaften einfach untereinander aus. Traktor jedenfalls freut sich, mit dem THC in der Verbandsliga spielen zu dürfen.

„Nimm mich mit, nimm mich mit, flatterhafte Demut und schlag deine krummen Flügel um mich!“ (GzK).

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