Auf zur neuen Saison. Und neu waren gleich drei Sachen: Man trifft jetzt auch auf Betriebssportgemeinschaften, die Altersgrenze der Spieler wurde auf 30 Jahre absenkt und – um der jüngeren Vitalität Rechnung zu tragen – auch gleich eine Halbzeit um fünf Minuten auf 30 Minuten reduziert. Aber auch die Kleinfeldkolchose von Traktor hat sich verjüngt und präsentiert sich zum Saisonauftakt mit einer ausgewogenen Mischung aus heißspornigen Anfangsdreißiger und erfahrenen Mittvierziger.
Im ersten Spiel ging es ins südliche Neukölln. Beide Mannschaften kannten sich nicht. Traktor aber war gewarnt, hatte der Gegner sein Pokalspiel einige Tage zuvor souverän gewonnen. Entsprechend konzentriert ging die Traktor-Elf ans Werk und zeigte einige annehmbare Spielzüge, ließ jedoch in der ersten Halbzeit auch einige Chancen liegen. Der Gegner selbst versuchte mit langen Pässen in die Spitze zum Zug zu kommen, blieb aber oftmals in der kompakten Traktorabwehr hängen. So ging es torlos in die Pause. Die zweite Hälfte begann wieder relativ ausgeglichen, ein Pfostenschuss hätte fast die Führung für Traktor bedeutet. Dann kam jedoch die Situation die jeder Torwart hasst: Bei einer Ecke vergessen einen Mitspieler an den kurzen Pfosten zu delegieren, scharfer Schuss statt hoher Flanke, Ball statt festgehalten ins eigene Tor abklatschen lassen. Das der Abend dennoch einigermaßen versöhnlich endete lag an dem weiter munter aufspielenden Traktoristen, die einer Sturm-und-Drang-Phase, in welcher Kostja Nüscht nach Vorlage vom Saphir wenige Minuten vor Abpfiff einnetzte. So ging man doch noch einigermaßen gutgelaunt in die Kabine. Wir bedanken uns bei den fünf Traktoranhängern, die den weiten Weg zur Unterstützung fanden.
Auf dem Bock: Saphir, Stoiker, Garrincha, Jawollomat, Achim, Stahlarbeiter, AnwaltsLiebling, Kostja Nüscht, Plauener Spitze, Sodist