Sehr geehrte Weltraum Fans,
Die Ü30 Bundesliga — unendliche Sportplätze. Wir schreiben das Jahr Zweitausendneunzehn. Genauer gesagt, den vierten September Zweitausendneunzehn. Dies sind die Abenteuer der Fussballmannschaft Traktor Boxhagen, die mit seiner starken Besatzung (heute genau 11 Mann) 60 Minuten lang unterwegs ist, um neue Sportplätze zu erforschen, neue Mannschaften kennenzulernen und mehr Erfahrungen zu sammeln. Viele Stunden vom Heimatort „Kaskelkiez“ entfernt, dringen die Traktoristen dabei in unbekannten Gegenden des Planeten Berlin vor, die noch nie ein Traktorist vor Ihnen gesehen hat.
Am heutigen Tage erforschten die Traktoristen den Ort Lichterfelde Ost. Der Sportpatz des heutigen Gegners liegt direkt an der Weltraumstraße Osdorfer Str. Dort wurden Sie schon von den polnischen Cosmonauten empfangen. Die polnischen Kosmonauten sind besser bekannt unter den Namen „Cosmos United“. Wer kennt sie nicht?! Das sind die polnischen Astronauten, die vor fünfzig Jahren mit der Apollo 11 als erste Menschen auf den Mond gelandet sind 😉 Diesmal sorgten Sie nur in der 2.Liga für Aufmerksamkeit und konnten sich den Aufstieg in die Ü30 Bundesliga sichern. Am dortigen Sportplatz gab es einen Kiosk. Seine Öffnungszeit war jedoch nur bis 20 Uhr begrenzt, so dass nach dem Spiel keine Möglichkeit der Getränkeversorgung mehr zu Verfügung stehen sollte. Nach einer kurzen Überlegungspause versammelten sich einige Traktoristen um diesen Kiosk und deckten sich für die lange Rückreise noch mit reichlich nahrhaften Getränken ein. Das Getränk namens Bier wurde reichlich in Beschlag genommen, um nach dem Spiel mit Freude getrunken zu werden oder um alles vergessen zu machen, was geschehen war.
Bei diesem Spiel war zum letzten Mal unser Trainer „James T. Kirk“ nicht mit am Bord unseres Raumschiffes. Er verweilte immer noch im wohlverdienten Urlaub in den unendlichen Weiten außerhalb der Sportplätze. Die Nachfrage, wo sich unser Trainer im Urlaub befand, konnte „Cuba Libero“ wieder nicht beantworten. Somit wurden wir vom Kapitän „Leni’nschner Wächter“ und seinem Stellvertreter „Cuba Libero“ auf das bevorstehende Spiel taktisch eingestellt. Nach einer intensiven Aufwärmphase ohne das Spielgerät (hier auch „Ball“ genannt) auf das Tor zu dreschen, ging es höchstmotiviert in die Partie. Der Schiedsrichter „Master Yoda“ pfiff die Begegnung pünktlich um neunzehn Uhr dreißig an.
Mit der ersten Ballberührung war es dann anscheinend vorbei mit der Motivation und dem notwendigen Selbstvertrauen. Die Traktoristen erstarrten plötzlich vor Ehrfurcht vor den polnischen Cosmonauten. Ein Abwehrspieler spielte mangels Anspielstation den Ball in die unendlichen Weiten des Spielfeldes um einen Mitspieler zu finden. Dieser Ball wurde jedoch leicht abgefangen und ein Gegenangriff erfolgte zugleich mit „Warp-Geschwindigkeit“. Der Gegenspieler wurde nicht gestört und konnte unseren Torwächter sogar umspielen, wo der Ball seinen Weg ins Gehäuse gefunden hat, 1:0! Die Abwehrleistung wurde mit dem Prädikat Mangelware und definitiv ausbaufähig gekennzeichnet. Die Traktoristen ließen darauf die Köpfe hängen und beschäftigten sich mehr mit dem Kommentieren der Aktionen der eigenen Mitspieler, als selbst die eigene Leistung zu finden und zu bestätigen. Es dauerte eine ganze Weile bis der Ball in die Nähe des gegnerischen Torwächters kommen sollte. Etwas Zählbares sprang dabei noch nicht heraus. Die polnischen Cosmonauten standen hinten sehr sicher und setzten mit dem starken „Zehner“ immer wieder Nadelstiche im Strafraum der Traktoristen. Nach einem Eckball konnten die Traktoristen den Ball nicht konsequent klären, so dass ein Cosmonaut diesen zur Erhöhung der Führung im Traktoristen Gehäuse unterbringen konnte, 2:0! Der Gegner ruhte sich auf diese Führung vorerst aus und „Master Yoda“ pfiff pünktlich zur Halbzeit.
Die Traktoristen versammelten sich in einer ruhigen Ecke des Spielfeldes, um zu beratschlagen, wie die dunkle Seite der Macht bezwungen werden kann, damit diese Reise nicht scheitert.
„Master Yoda“ gewährte eine großzügige Verschnaufpause und pfiff die Partie erst an, als beide Mannschaften sich auf dem Spielfeld versammelten. Die Traktoristen gingen die zweite Halbzeit konzentrierter an und versuchten den Ball schneller laufen zu lassen. Hinten standen die Traktoristen vorerst sicherer und konnten die weitgeschlagenen Bälle der Cosmonauten abfangen. Nach einer feinen Doppelpass Kombination zwischen „Antonio“ und dem „Stahlarbeiter“, war „Antonio“ frei durch und versenkte den Ball mit einem strammen Schuss im langen Eck des Gehäuses zum Anschlusstreffer, nur noch 2:1! Die Freude über den Anschlusstreffer war von kurzer Dauer. Die Cosmonauten schlugen sofort eiskalt zurück. Nach einem Freistoß brachten die Traktoristen den Ball wieder einmal nicht unter Kontrolle. Ein Cosmonaut konnte diesen erobern und einen flachen Pass in den Rückraum der Abwehr spielen, wo der mitlaufende Cosmonaut durch einen flachen Schuss den „Leni’nschen Wächter“ erneut überwinden konnte, 3:1! Eine Zeigerumdrehung später sollte es den ersten und einzigen Konflikt in dieser Spielbegegnung zwischen den beiden Parteien geben. „Cuba Libero“ beging ein taktisches Foul an der Eckfahne. Er teste das gegnerische Trikot auf seine Reißfestigkeit. Dies gefiel dem Cosmonaut so gar nicht, so dass er „Cuba Libero“ daraufhin einen kurzen Stoß gab und seine Meinung kund tat. In der darauffolgenden Rudelbildung wurde der Schiedsrichter „Master Yoda“ wohl von einem Traktoristen leicht touchiert, so dass dieser sich genötigt sah diesen mit einer gelb-roten Karte vom Spielfeld zu verweisen. Die beiden Verursacher der Rudelbildung kamen mit einer gelben Verwarnung davon. Wobei der Cosmonaut noch gut bedient war. Dieser hätte eigentlich vom Spielfeld runterfliegen müssen. Nach dieser Aktion wurde bei den Traktoristen ein Schalter im Kopf umgelegt. Die Traktoristen nahmen endlich den Zweikampf an, zeigten die vermisste Laufbereitschaft und erzielten sofort das nächste Anschlusstor. „Elias“ versenkte das Spielgerät im kurzen Eck des Gehäuses, 3:2! Die Traktoristen schnürten die Cosmonauten in Ihrer eigenen Hälfte ein und versuchten den Ausgleich zu erzwingen. „Trixxer“ hatte mit seinem Schlenzer aus 20 Meter Pech, als dieser nur an den Pfosten klatschte. Die Traktoristen waren in dieser Phase dem Ausgleich näher als die Cosmonauten mit der Entscheidung zum vierten Tor. Leider schafften die Traktoristen nicht mehr den Ausgleich, sondern vertändelten kurz vor Spielende an der Mittellinie leichtfertig den Ball. Die Cosmonauten nutzten den Ballverlust konsequent aus und erzielten das vierte Tor des heutigen Abends, welcher auch der Endstand war, 4:2! Im Anschluss wurde sich beim Schiedsrichter für die Rudelbildung entschuldigt. Das vor dem Spiel gekaufte Bier wurde vor lauter Frust schnell heruntergespült, um das Spiel vergessen zu machen. Danach verschwanden die Traktoristen in die unendlichen Weiten des Weltraumes, um schon die nächsten Abendteuer zu erleben und hoffentlich bei der nächstem Reise 3 Punkte nach Hause in den „Kaskelkiez“ zu bringen. Können die Traktoristen die Dunkle Seite der Macht besiegen und das Abstiegsgespenst schnellstmöglich vertreiben? Kommen Sie mit auf die nächste Reise der Traktoristen und erfahren Sie, wie die Geschichte ein hoffentlich positives Ende nimmt…
Auf dem Traktor (nebst Tore): Leni’nschner Wächter, Schachter, Antonio (1), Bathety, Suleiman, Stoiker, Elias (1), Hämsen, Trixxer, Cuba Libero, Stahlarbeiter