25.6.17 | Traktor Boxhagen – Prenzlauer Berger Teufel 2:0 (1:0)

Letztes Heimspiel für Tinto in der zweiten Verbandsliga-Saison! Angetreten waren die Kollegen in Hellweiss von Dunkers (gegen welche Boxhagener bisher ohne Dreier geblieben waren). Nun, wenn in so manchen Ligen des VFF zum Ausklang der Spielzeiten gewisse Müdigkeiten mit entsprechenden Spielabsagen/Nichtantritten sich in den übergreifenden jeweiligen Wettkampf derzeit schleichen – die Truppen in der obersten Liga spielen durch (vernachlässigt werden darf das Zurückziehen des T.C. Glimmer vergangenen Herbst)! Trotz fehlender sportlicher Herausforderung etwa? Mitnichten, es ist dies einfach eine Frage der Ehre und Fairneß (der Kristall wird sich möglicherweise an dieser Stelle angeekelt abwenden?), selbst wenn man nur zu elft ist an einem Sonntagvormittag: teuflisch! Traktor seinerseits hatte gerade so einen Wechsler am Start (der Beißer wurde gekonnt nach Süden gestellt -75.ˋ- und half so, das Endresultat zu organisieren).

Die Gäste mit dem immer noch etwas umständlichen Namen zeichnen sich ja seit jeher durch ein flamboyant gepflegtes Mundwerk aus – merke: Männer schweigen nicht, Männer sprechen zärtlich. Immer eine Schale Senf am Gürtel, stolzieren die durch die weiten Arenen Berlins und sind stetig auf Zack, beeindruckend. Heuer jedoch polterten die Traktoristen zurück und eroberten sich mählich die kulturelle Hegemonie im Hauffgrund – das ging ja oft nach hinten los in den vergangenen Partien und die letzten Resultate zeichneten sich eher durch hilflos und traurig machende Paradoxien aus und allgemein hatte sich eine doch kaum zu verhehlende Agonie ins Boxhagener Land geschlichen. Heute aber nicht, caracho! Tinto drückte gepflegt auf die bärenstarke Teufel-Verteidigung und arbeitete sich unermüdlich ins gegnerische Frustpotenzial vor: immer auf Abrieb gestellt, wühlte sich der Traktor über den Teppich und lieferte ein durchdachtes und ökonomisches Spiel ab: Süffig drangsalierten die Außenverteidiger (wer will die Alternative zum „Werfer“ sein?!) ihren Norden, üppig schwadronierte die „Sphinx“ durch die Reihen derer aus Prenzelberg und klaute ein ums andere Mal die Murmel, listig liefen der „Pater Gonien“, „Kollege „BolzHauer“ und „Coronas Rippe“ ihre Kontrahenten an, stoisch arbeitete das Abwehrwerk („MatzeDonier“, „Sammerle“, „Herr Moor“ sowie „Sir Weiwel“), demütig coachte „Herr Pupetta“. Vor dann doch einem Dutzend Zuguckern, insgesamt. Spitzenfußball war das nicht, Spitzeneinsatz schon. Und dies nun wird ja vorrangig geschätzt im Verein der artigen Landarbeiter…

Tore machten die „Grinsekatze“ (26.min, gedankenschnell und dribbelstark in Gegners Sperrbezirk) sowie der „Frieder“ (84.ˋ). Beide übrigens sind nach wochenlangen Verletzungen wieder fit und taten der Mannschaft sichtlich gut. Besonders Letztgenannter hörte gar nicht mehr auf zu rennen und belohnte sein vehementes Spiel schließlich mit dem Schlusstreffer (da waren die feinen Freizeitfußballer aus Teufelsland schon länger in Unterzahl, einer der Ihrigen musste wegen Aua passen – gute Besserung!). Also Frieder hatte nun -aus der bescheidenen Sicht Ihres Autors- erstmalig den Berg seiner Möglichkeiten komplett bestiegen und darf insofern ab sofort den Künstlernamen „Anna Purna“ führen; mit Eintrag ins Gipfelbuch!

Herausragend bei den Gästen war wie immer ihr 14er, welcher in Sachen Fußballkunst, Selbstbeherrschung und Humor ganz jedenfalls ins All-Star-Team der Liga gehört; sehr netter Zeitgenosse. Den anderen Teufeln sei fröhlich winkend ein schöner Sommer vorm Balkon gewünscht, Wiedersehen macht Freude.

Ihre Sportdreduktion lädt alle Fänns zum Halali nächsten Samstag zu Zehn auf den „Ritter“ ein, wenn sich die Bande der weinroten Zehkrawallomaten ins Ferienlager verabschiedet: bei den Sogutwieabsteigern der 11 Einhörner vom SFC Friedrichshain. Kommen Sie in Scharen; und pilgern dann möglicherweise weiter in die Fischerstraße, wenn um 13 Uhr das Mike-Wenzel-Turnier von Sparta Lichtenberg stattfindet. Mit einer kleinen, aber feinen Traktor-Truppe. Obladi Oblada!