Drei auf einen Streich: Ein komprimierter Blick

Ist es die Kälte oder sind es die Ergebnisse, die für den verspäteten Einträge verantwortlich. Beides! Daher jetzt einen umfangreichen Dreisprung.

 

BSG BA Neukölln vs. SV Traktor Boxhagen 6:2

Im Schatten der Britzer Mühle, wo sich sonst verzweifelt wildfremd Wohnungssuchende das Ja-Wort geben, um irgendwie in die warme Umarmung einer Genossenschaft einkehren zu dürfen, fand der, tabellentechnisch gesehene, Nord-Süd Gipfel statt, unter Vorzeichen, welche schöner so nicht sein konnten: Protokollant Wächter nur mit geröteten Augen, (Spieler-)Trainer unter Vorwand (Ferien!? Also bitte…) erst gar nicht angereist, auch sonst namhafte Lücken auf des Traktoristen Bank, also nix wie rein ins Getümmel. Die erste half entsprechend aus, vielen Dank dafür (der Ertrag kommt noch, versprochen!). Immerhin: Im Vergleich zu den glatt polierten Marmor-Böden der Löwen aus Britannien, auf denen sich des Ackerbürgers Knie die Menisken und Bänder zerschund, flanierte man hier auf Teppich Marke: Langflor shaggy.

Bezirksamt machten ihrem Namen (wie gewohnt) alle Ehre und konterkarierten ihre Kolleg*innen in der Behörde: Volle Kapelle, motiviert, mit Verstand bei der Sache. Kurzum mussten Traktoristen keine große Wartezeit in Kauf nehmen, ehe die Neuköllner ihren Kaiser-Wilhelm unter den Ablehnungsantrag setzten: Zur Halbzeit bereits 0:3 hinten, leider um den eigenen Lohn besch…

Traktor in Halbzeit 1 durchaus sehenswert nach vorne kombiniert. Mit Hammsen in der Mitte einen flinken Unruheherd, dem es hin und wieder gelang auf den schwierig in den Griff zu kriegenden Stahlarbeiter zu stecken. Die Folge waren mehrere gefährliche Durchstöße hin zu des Gegners Grundlinie. Der letzte Querpass verfing sich jedoch zu oft in Neuköllner Prachtwaden oder grüßte Sekunden später stramm von der anderen Seitenlinie. Im Umschalten dann zu verpennt: Neukölln eiskalt, Altersunterschied durch schnelles Passen ausgeglichen und zwei Konter eiskalt genutzt und da es eine List und Traktors Tugend ist die gegn. Kombatanten in Sicherheit zu wiegen, kombinierten wir nach abgewehrtem gegn. Konter noch munter vor dem eigenen Tor hin und her, so dass Neuköllner Mannen mit einem lachhaften 3 Tore (Toni-)Polster in die Kabine gingen.

Traktor in Halbzeit zwei engagiert, machte nun überfallartig über die rechte Seite mit, dass es Dschingis Khan die Freudentränen in die Hose getrieben hätte, was zum kurzzeitigen Anschluss führte, der Ertrag jedoch in der Atmosphäre verpuffte wie Hündin Laika anno ’57.

Fazit: Traktor kam über Kurzpassspiel drei bis viermal schnell und gut nach vorne, hinten leider laissez- faire (Merke den Satz vom „Querpasse vor dem eigenen Tore“), vorne zu hektisch wie die Hand des Makarenko. Läuferisch nie auf der Höhe, kämpferisch zu weit weg vom Mann (Ballannahme, Fuß drauf halten, umschauen, Pass spielen, durchlaufen und Ball wieder bekommen, da kam von Traktors Seite nicht viel dagegen).

Mission „graue Maus“ sollte in dieser Saison doch bitte nicht ernsthaft in Gefahr geraten, die Liga ist enger als eine Pavian-Rosette und die Hinrunde hat gezeigt, dass Traktor über Kampf und Lauf(!)-bereitschaft/läuferisches Vermögen immer einen großen Zeh zwischen Gegner und Ball bekommen kann. In diesem Sinne: “Ich fordere dich, weil ich dich achte.“ Auf Traktor!

 

TB30er – SG Atotech 3:5 (0:3)

An einem Montag kam die BSG Atotech, mit großer Kapelle, während Traktor mehrere Verletzte zu beklagen hat zurzeit. Traktor legte dennoch ganz geschmeidig los, aber eine Abwehrbemühung landete nach zehn Minuten beim Gegner, so dass der Atotechler aus sechs Meter mit voller Wucht einnetzte. Auch danach war Atotech nicht unbedingt besser, aber cleverer und konsequenter. So führte ein Konter zum zweiten und dritten Tor. Nach dem Wechsel wollte sich Traktor nicht so einfach geschlagen geben und man wurde aggressiver. Insbesondere der Debütant, der hanseatische Kutzilla, nahm sich mehrfach ein Herz. In der Konsequenz netzte er einmal selbst ein und ein schöner Seitenlauf verwertete der Stahlarbeiter. Hoffnung keimte auf, aber nur kurz. Atotech blieb ruhig und schaffte das vierte, bevor Traktor nochmal per Elfer durch den Stahlarbeiter anschließen konnte. Mit dem Schlusspfiff jedoch war der zwei-Tore-Vorsprung wieder da.

Was sagt uns das Spiel. Es ist wahnsinnig eng in der Liga und ab Platz 5 (!) spielt man gegen den Abstieg. Altah

Auf dem Bock (nebst Tore): Sodist, Saphir, Garrincha, Stoiker, Hanseatischer Kutzilla (1), Philanstoß, Schachter, Stahlarbeiter (2), Olligarch

 

Stern – TB 30er 6:2 (3:0)

Vieles kann sich gespart werden, denn die oberen Analysen sagen alles. Eine Mischung aus fehlendem Selbstvertrauen, Unvermögen, Pech und Verletzungssorgen. Dazu auch noch ein Beinbruch! Alles Gute Vince. Daher will man gerade nicht mehr schreiben. Warum schaffen es die Gegner aus sieben Angriffen sechs Toren zu fabrizieren, während Traktor aus zehn Chancen zwei Tore generiert? So sitzt halt das Abstiegsgespenst auf der Tribüne, die weiße Sau. Und des Olligarchen’s Geburtstagbier schmeckte daher nicht so würzig wie es sollte.

Auf dem Bock (nebst Tore): Saphir, Stoiker, Hanseatischer Kutzilla, Philanstoß, Schachter, Sodist, Olligarch, Csernai’s Erbe, East End Boy