3.11.19 | RBC Berlin – Traktor 3:6 (0:2)

…von wegen auf Naturhalmen! Marzahner mussten richtiges Gras missen und luden ein zum Tänzchen auf nassem Teppich – gar nicht deren Geläuf/Bedingungen!

Sie erinnern sich, lieber Leserin? Traktor spielte letztens gut gegen Zehlendorfer (also in der 2. Halben zumindest); und knüpften nahtlos daran an. Mit dieser Startaufstellung des Numismatikers:

Polo – Gunvald ©, Trude Unruh, Tokajer, Ribisel- Sokrates, Grinsekatze, Achilleus, Trevor Francis- Läufer, Kannibale. Draußen erstmal: Herr Pupetta, Kollege Bolzhauer, die Konstanz, Coronas Rippe, Mitch (kamen alle hintenraus rein). Zuschauer 4 derer aus Boxhagen.

Recht früh zuppte der Sokrates die Pille über links in den Lauf der Grinsekatze, welche wenig Mühe hatte, nach einigen hübschen Kurven zu netzen. Wir reden von einer zweistelligen Sekundenzahl. Und Ihre Sportreduktion untertreibt tatsächlich nicht, wenn Sie Ihnen berichtet von einem bisher fast nie gesehenen RatzBatzDoppelpassspiel. Traktor-Überfälle  ohne Ende, RBC öfter perplex. Grün machte das Spiel, versuchte sich zu ordnen und bekam das Ding so ab einer Viertelstunde auch in den Griff. Machten jedoch ihre 2-3 Chancen nicht rein (Abwehr auf der Linie) und es war erneut an den Gästen in persona des Läufers, zu knipsen (Balleroberung, Auskleiden des Gegners, Solo, 37.min). Pause.

Nach Wiederantröte vergingen ca. 5 Minuten und der Nachmittag gebar seine Sternstunde: Grinsekatze mit Balleroberung, elegantes Schnellmachen des Spielgerätes durch den Läufer und sprintkalter Abschluss durch den Kannibalen. Konnten die Zugucker ihren Augen trauen?

Traktor nun in seiner besten Phase, mit mehreren Eckchen und so. Polo unterdessen hielt alles fest und nach einer geschlagenen Stunde klingelte es zum NullViere. Torschütze hier der Trevor Francis nach einem vorher noch stark abgewehrten Kopfball des Läufers.

Und nun, endlich, entfachte der RBC seine gefürchtete Angriffswucht und erzielte durch ihren besten Fußballer, Kollege Scholler nämlich (ihr eigentlich Bester, Seb Röthig, musste in der ersten Halben verletzt runter) ein wunderfeines Törchen, aus 25 m in den Knick.

Und die Grünen hatten jetzt endlich erkannt, wie man heute den Weinroten beikommt: u.a. mit einem miesen Foul am Läufer (dem wurde vom eigentlich sympathischen Gerüstbauer Herrn Strel mittels ungezogenem Ellenbogen mal eben ne Rippe kaputt gestoßen) und allerlei Körperlichkeit. Soll sein, der Referee überlegte nun allerdings genau, welche melodische Linie er durchziehen sollte. Und er entschied auf wenig Entschiedenheit. Beide Mannschaften litten fortan darunter und es wurde ein ruppiges und von allerlei akustischen Unsinnsfloskeln begleitetes Mätsch. Naja.

Penalty dann für die Rangisten, Scholler erfolgreich. 2:4. Yellow vorher für den Tokajer.

Tinto allein wehrte sich und war in Minute 75 spitzbübisch: hurtiger Freistoß, Grinsekatze mit Steckung durch den Fümwa auf den Kannibalen, 2:5. Hin & her. Wieder Scholler, 3:5. Alles kippte nun, alles kollabierte, niemand konnte wissen, wie sich der Lauf dieser sonderlichen Dinge entwickeln würde. Aber ach, Traktor kämpfte und spielte beidermaßen – mit der entscheidenden Belohnung: Coronas Rippe emmelmannte auf rechts durch und bediente astrein die frische Konstanz. Halbes Dutzend voll.

Feierabend. RBC wollte heuer an die Tabellenspitze hüpfen, Traktor hüpfte erstmal von den Abstiegsplätzen. Deren Vertreter hatten höflich um eine kleine Systemänderung bei ihrem Coach gebeten, welcher diesbezüglich entsprach. Und seine Männer dankten es ihm. Das nennt man Entwicklung. Und der Eiter in den Hämorrhoiden ward trocken nun.

Schlussendlich könnte man allerlei Gestalten im weinroten Kaftan hervorheben, Ihr Autor fasst den Erfolg allerdings so zusammen: erst durch die exzellente Steuerung ihrer Innerverteidigung vermochten sich Boxhagener dann in die Höhe zu schrauben und ihre Wirkmächtigkeiten zu entfalten, iss doch so! Und nun schön demütig bleiben bitte alle zammen.

Ein letztes Wort noch zum Achilleus: der machte sein zweites Spiel und schrubbte Kilometer, spielte einsatzfreudig und kompromißlos. Die Ankunft dieses Halbtitans hat die Mannschaft gebraucht. Wie kommt man dem bei als Kontrahent? Nur mittels Steckschuß in den Knöchel. Altgriechisch.

Helau und Petri Heil, Ihr Theo Retisch.