21.5.22 | Pulmon Negro – SV Traktor Boxhagen 1:3 (0:1)

Gäste stiegen gut gelaunt mit folgender Aufstellung in die Görligrube: Gattuso in der Traktor-Reuse, Konstanz, Ackerdemiker, Jerry, Rensenbrink ©, Kollege BolzHauer, Grinsekatze, Maschine, Zar, Rakete, Kannibale. Wechsler: Sphinx, Jacob, Ben, Läufer sowie Polo (standby als Keeper).

Alle sagten artig „Tachchentachchen“ und die gastgebenden Schwarzlüngler luden ein zum Kampfe – echt jetzt! Die sind zwar schon länger abgestiegen, aber darum geht es bei denen nimmer: das ist eine waschechte Freizeittruppe, die sich mit ihrer Mannschaft durchaus nicht ungerne ins Oberhaus verirrte – allein da steckt viel mehr in der gesellschaftsverbindenden Idee und es sei hiermit nur mal anempfohlen, die legendäre „Copa Negra“ mitzuspielen, welche alljährlich von den umtriebigen Pulmologen organisiert wird; schwer korrekte Sache das! So man eingeladen wird, zwinkazwinka.

Also, Stichwort „Kampf“: die Heimcombo arbeitete sich durch das Spiel und warf tatsächlich alles in die Waagschale, um zu bestehen. Und bestand; mit Bravour wurden Zweikämpfe, Grätschen, Kopfbälle und kleine Lümmeleien aufgeführt und Traktoristen rieben sich öfter mal die Guckchen. Leicht war das nicht für Boxhagener und wenn jemand da eher mit einem Spaziergange geliebäugelt hatte, so wurde der bitter enttäuscht und zu Schatten & Staub in die Manege gebeten, hoppla!

Exemplarisch deren 2er räumte aber so was von kompromißlos da hinten auf und ihr Konterstürmer gehobenen Standards vorne wiederum wusste nicht selten die Abwehrer im Tinto-Kostüm zu irritieren.

Nach ca. 20 Minuten (Gäste hatten lediglich ein Tor erzielt: Grinsekatze volley nach einer Ecke) waren die All Blacks informiert und bauten ihr Bollwerk zusammen. In der respektablen Halbzeitansprache waren die sich nun sicher: „Männas, wir sind gut. Sind im Spiel. Machen das richtig. Bleiben dran….“

Und bald nach Wiederantröte folgte konsequenterweise ein Torerfolg. Je nun, richtigerdings dürfen wir von einem kapitalen Boxhagener Abwehrfehler sprechen und insofern einem Fast-Eigentor; aber die schwarze Spitze war eben da und markierte den schwer verdienten Ausgleich. Uff.

Traktoristen angeekelt und zogen ihr rasantes (wenngleich bisweilen unökonomisches) Laufspiel durch – irgendwann sollten doch die Kräfte der Gastgeber schwinden? Und siehe: 2 Boxhagener übernahmen mit Einzelaktionen Verantwortung: Maschine sowie Rakete (direkt eingepfiffener Freistoß). Die beiden genannten Kollegen übrigens spielen sich seit Wochen in die Herzen von Zuschauern & Mitspielern, geben nie auf, sind reich an Finesse und bereiten ihrem Trainer viel Freude. Bester Traktorist aus Sicht ihrer abhängigen Sportreduktion allerdings war mit hauchdünnem Vorsprung die Grinsekatze: keulte 90 Minuten durch, zog und zerrte, wollte unbedingt und meist mit einem Lächeln im Gesichte den Erfolg. Alle anderen natürlich auch und an dieser Stelle verleihen wir dem immer besser werdenden Jerry den Künstlernamen „Grunge“. Zur Erklärung: es gibt da auf der ersten Pearl-Jam-Platte („Ten“/1991) so ein ergreifendes Lied und der Spielstil wiederum dieses Fußballers aus Boxhagen ist dermaßen subkulturell prägend auch, dass Ihr Autor eben auf diese Verbindung kam. Zu kompliziert? Stimmt; aber locker bleiben… andere Traktoristen übrigens sind noch voller Erwartung ob der Verleihung eines Pseudonyms, recht so; kümmet gelegentlich.

Die Partie unter der Leitung von Herrn Weiß war bis zur vorletzten Minute hübsch fair; nur hintenraus fiel ein Schwarzer aus der Kontenance und fistelte 2x was von äußeren weiblichen Geschlechtsorganen in einer bekannten Fremdsprache (so der Ref im Interview nachspiels). Da wurde dann der Karton mal bunter und wir dürfen lakonisch denken: Je größer der Dachschaden, desto besser die Aussicht! Ansonsten durften wir einen wirklich intensiven Schlagabtausch beiwohnen und alle Akteure verdienten sich mannschaftsübergreifend heuer ein großes Kompliment.

Boxhagener befinden sich nach den 3 im Mai gewonnen Auswärtsspielen nunmehr auf ihrer Abschiedsrunde und freuen sich zum 1. und 10.6. (je 20 Uhr) auf viele Zugucker im „Schönen Hauffgrund“.

Wir sehen uns, so Sie mögen – Ihr Theo Retisch.