20.11.17 | FG Südwest / Deutsche Bank – TB30er 1:5 (1:2)

Guten Abend Sportsfreunde…

Glück Auf, Glück Auf, der Traktor kommt oder besser noch die TrakTORisten kommen…wir belassen es lieber bei „Auf TrakTOR(isten) Auf“! Aufm Montagabend stand heute keine lockere Trainingseinheit mit einem Spielchen aufm Plan, sondern das Pflichtspiel in der sogenannte „Ü30 Bundesliga von Berlin“ (geklaut aus einem Bericht von unserem letzten Gegner Sporting Mutante, danke dafür).

Deswegen wurde pünktlich um 17:15 Uhr der Stift aufm Amt in Neukölln fallen gelassen (normalerweise hätte ich seit 13 Uhr schon Feierabend gemacht), um den kurzen Weg nach Schöneberg antreten zu können. Okay…der Weg zu Fuß vom Südkreuz war dann doch etwas länger als gedacht. Das Spielfeld liegt zwar direkt an der Stadtautobahn mit einigen Sportplätzen von diversen Sportvereinen, aber eine anständige Verbindung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln dorthin gab es nicht. Es gab nicht mal eine Bushaltestelle in dieser langen Straße. Alternativ wäre Fahrradfahren, per Anhalter mitgenommen zu werden oder einen längeren Fußmarsch in Kauf zu nehmen. Ick entschied mich für den Spaziergang in der Dunkelheit. Für die Jahreszeit natürlich typisch, dass es nass, kalt und regnerisch war, so dass der auserkorene Spaziergang eher zur Qual wurde und die Kälte an einem nagte. Zu allem Überfluss war ich natürlich der Erste und stand mir 15 Minuten die Beine in den Bauch bis der nächste Mitspieler sich erbarmte vorbei zu kommen. Ich zweifelte nämlich so langsam, ob die Adresse die richtige war, weil niemand die Uhrzeit beherrscht und pünktlich um 18 Uhr erschien (So langsam werden einige Strafbiere fällig…). Zum Glück war ich richtig und kurze Zeit später durfte man die Kabine betreten, die schon bessere Tage gesehen hatte. Die restlichen Mitspieler trudelten ebenfalls nach und nach ein, so dass man bis auf eine kurzfristige Absage (Gute Besserung an den Konsul Buddenbrock) 9 TrakTORisten begrüßen durfte. Nach dem Umziehen ging es raus aufs Spielfeld um sich bei den kühlen Temperaturen etwas aufzuwärmen. Der Gegner kam, wie aktuell fast alle Teams in dieser „Bundesliga“, erst kurz vorm Anstoß zum Warmmachen raus.

Ein Wort zum Gegner: Dieser schien gut in die Saison gestartet zu sein und fegte sogar eine Woche vorher den FC Ballcelona mit 7:2 weg. Dies sollte eine Warnung für uns sein, dass es ein schweres Spiel werden könnte. Der Gegner heute nur mit 7 Mann bei einem eigenen Heimspiel am Start, so dass dort kein munteres Wechselspielchen zu erwarten war.

Die Devise von den TrakTORisten war heute: „Tief stehen, den Gegner kommen lassen, frühzeitig wechseln, erst ab der Mittellinie angreifen und Kontern“.

1.Halbzeit:

Die TrakTORisten brauchten eine Weile um in dieses Spiel zu kommen, weil man im Gegensatz zur ausgerufenen Devise doch etwas unsortiert und von den Gegenspielern teilweise zu weit weg stand, so dass dieser den Ball und uns laufen lassen konnte. Trotzdem hätte man nach einer Ecke in Führung gehen müssen. Hämsen alias „The Hammer“ (Mir gefällt der alte Spitzname „Hämsen“ besser.) schlug eine Ecke von rechts auf ChrissChross …der Ball wurde per Aufsetzer (!) aus 3 Metern an die Latte geköpft und ging über das Tor. Das musste erstmal schaffen…im Gegenzug schlug es im Traktor-Gehäuse ein. Nach einem langen Ball hielt die ganze Mannschaft einen kurzen Tiefschlaf, so dass sich der große Stürmer vom Gegner den Ball erlaufen konnte, unseren Abwehrspieler alt aussehen ließ und den Ball in die Mitte zum Mitspieler passte, welcher trocken ins kurze Eck verwandelte.

Danach kämpften wir uns so langsam rein ins Spiel und erspielten uns einige Torchancen, die erst viel später den Weg ins Gehäuse des Gegners finden sollten. Im Mittelfeld wurde der Ball erobert, schneller Pass auf „Hämsen“ und dieser schoss den Ball ins lange Eck zum Ausgleich rein. 1:1! Die Partie war somit wieder komplett offen und das Spiel drohte zu unseren Gunsten zu kippen. Kurze Zeit später spielte man den Ball in Handballmanier am Strafraum des Gegners von links nach rechts und dann wieder von rechts in die Mitte. Unser Coach (verletzungsbedingt nicht einsatzfähig, „Junge komm bald wieder, komm bald wieder auf den Platz…“) am Spielfeldrand schrie die ganze Zeit „Schieß doch, Schieß doch“! Olligarch erbarmte sich dann und nahm den Ball direkt, so dass dieser halbhoch im rechten Eck des Gehäuses einschlug und wir plötzlich in Führung lagen. 1:2! Unverdient war es keineswegs. Der Gegner sicherlich erstaunt über diese Gegenwehr und fand bis zum Ende der ersten Halbzeit kein wirkliches Mittel vor unser Tor zu kommen. Was es zu halten gab, wurde gehalten. Der Rest konnte zur Ecke geklärt werden oder ging ohne unsere Beteiligung ins Niemandsland der Dunkelheit, wahlweise ins Gestrüpp hinter dem Tor. Der Heimcoach (übrigens im feinsten Zwirn, gehört sich so in der Ü30 Bundesliga) suchte öfters den Ball im Gestrüpp der Dunkelheit, um den Spielfluss nicht hinauszuzögern. Kurze Aufregung gab es noch kurz vor dem Halbzeitpfiff als der Gegner einen Freistoß weiter nach vorne verlagerte ohne dass es den Schiedsrichter störte, welcher zum Glück nix einbrachte. Unser Capitano war deswegen so aufgeregt, dass er wie von einer Tarantel gestochen auf den Schiedsrichter zu rannte, kurz diesen berührte und deswegen die gelbe Karte bekam. Eigentlich wollte er nur wissen, warum der Freistoß nicht zurück gepfiffen worden ist. Der Schiedsrichter wollte nach der Kartenvergabe nicht mehr mit ihm reden, so dass diese Frage für immer unbeantwortet bleibt.

Halbzeitansprache:

Der Coach schwörte uns auf die 2.Halbzeit mit diesen Worten ein: „Heute sind 3 Punkte drin und wir nehmen diese 3 Punkte mit“. Jawohl Coach! Ein Team, ein Auftrag, ein Ziel!

2.Halbzeit:

Eigentlich dachte man jetzt, dass ein Sturmlauf des Gegners erfolgen sollte, aber der Sturm wurde nur ein laues Lüftchen. Die Abwehr stand weiterhin sattelfest aufm Bock und die Fehler des Mitspielers wurden durch eigene kämpferische Leistung ausgebügelt, so dass heute wieder jeder für jeden kämpfte. Gefährlich wurde es nur durch Einzelaktionen, wenn man nicht energisch zu Werke ging, so dass der Gegner aus so einer Aktion einen Pfostenschuss verbuchen konnte. Unser Torwächter hat den Ball sinngemäß heraus geschaut. Bei den TrakTORisten dauerte es eine Weile bis man selbst wieder Torgefahr entwickeln konnte. Die Bälle wurden leider wieder zu schnell hergeschenkt oder das notwendige Abspiel zum Mitspieler erfolgte zu spät.

Nach einem Ballverlust des Gegners ging es über die rechte Seite schnell nach vorne, wobei der Ball wieder von rechts in die Mitte gespielt worden ist…aus der Tiefe des Raumes (besser genannt „des Schachtes“) machte sich der „Schachter“  auf, um den Ball direkt auf das Gehäuse des Gegners zu feuern…der Ball war hart (sehr hart…) geschossen, aber zu mittig platziert…der Torwart konnte diesen hart geschossenen Ball nur abprallen lassen und ChrissChross stand goldrichtig, um diesen nur noch einzuschieben zu müssen. 1:3! Läuft… Kurze Zeit später durfte Olligarch wieder jubeln, nach dem er einen Querpass locker zur Erhöhung der Führung nur einschieben musste. 1:4! Der Bann war somit gebrochen und der Gegner ergab sich in sein Schicksal. „Hämsen“ sorgte dann noch für das Tor des Abends: In seiner mecklenburgischen Art nahm er das hohe Anspiel des Balles locker mit dem Oberschenkel an und knallte das runde Leder per Volleyabnahme trocken ins lange Eck des Tores rein! 1:5! Chapeau! Die Überredungskünste vor der Saison haben geholfen!

Kurze Zeit danach war Schluss und die 3 Punkte finden den Weg in den Hauffgrund.

Nach dem obligatorischen Sportgruß ging es in die Kabine zum Duschen. Auf die Frage: „Würdet ihr hier duschen gehen? Ja, aber nur mit Badelatschen! Falls du das Licht ausmachst und nicht anfängst zu leuchten, brauchst du keine Angst haben…!“ Übrigens war der Wasserstrahl des Duschkopfes so ergiebig, dass gleich der halbe Waschraum zum Swimmingpool umfunktioniert worden ist. Das ist also der sogenannten „Goldene Westen“.

Fazit:

Der „Mätschplan“ ging voll auf und somit durften wir das Spiel als Sieger verlassen. Es hat Spaß gemacht! Mit Aller Gewalt Klassenerhalt!

Anekdoten des Abends:

  1. Freundin von Petsen (alias „Schachter“, sogenannter Groupie) kommt zur Halbzeit zum Zuschauen vorbei und wird von älteren Herrenspielern in lila-weißen Farben per Handschlag begrüßt. Nette Menschen hier in Schöneberg.
  1. Und noch was Schönes, was dir nur im Westen passiert: Janis hat sich gerade aus der Kabine verabschiedet und wollte seine Siegeszigarette rauchen, kam jedoch zügig wieder nach oben mit den Worten: „Alter, ich stehe da unten und rauche gerade eine, da kommt aus dem Dunkeln eine Transe (Begegnung der dritten Art), fragt mich, ob hier Fußballtraining ist und fängt auf einmal an auf mich einzutreten.“

Sportliche Grüße von Petsen alias Schachter

Auf dem Bock (nebst Tore): Leni’nscher Wächter, Hämsen (2), Olligarch (2), Saphir, ChrissChross (1), Stahlarbeiter, Cuba Libero, Philanstoß, Schachter

Zukiekers: 1 x weiblicher Groupie der Gastmannschaft, das Flutlicht und die Dunkelheit der Nacht