16.2.18 | Traktor – Medizin Friedrichshain 5:2 (4:1)

Freitagabend, Flutlicht, 16 Zugucker. Windstill, 5 Grad Hitze, Bier lief.

Traktor übernahm sofort die Initiative und galoppierte mächtig fleißig über den Teppich. Wie meist etwas unökonomisch, dafür jedoch mit viel Verve und Herz. Laskers besahen sich das und wollte sich irgendwie durch den Abend mogeln – da hatten die Boxhagener Stürmer allerdings etwas dagegen und über die Außen wurde mittels anmutiger Laufarbeit der Medizin-Abwehrverbund immer mal wieder hübsch geknackt. Lohn waren 3 recht nett herausgespielte Törchen (2x Läufer sowie der Kannibale). Zwischendrin geruhte Medizin zwar auszugleichen, mehr Möglichkeiten waren allerdings für die freundlichen Nachbarn auch nicht zu sehen in der ersten Halbzeit. Zu deren Ende die Sphinx (abermalig bärenstarke Vorstellung!) noch einen Faulölwa organisierte, welcher durch Capitano Sammerle trocken eingpieckt wurde.

In Halbe Zwo dann schaukelte sich das Geschehen doch herunter und ein fades Spielchen hub an, seinen Lauf zu nehmen. Gäste zeigten nun ihren fußballerischen Sachverstand, Traktor offerierte die mittlerweile fast gewohnten Korken hinten. Einzig der Boxenwächter zeigte sich auf der Höhe des Geschehens und spielte solide und gekonnt mit (machte somit seinem Künstlernamen „Sir Weiwel“ alle Ehre). Konnte jedoch nicht das 2:4 verhindern, schön eingeschlenzt das Ding! Da waren aber auch schon fast 80 Minuten rum und immerhin durften die zahlreichen Kiebitze noch ein befeuerndes Finale erleben, in dessen Höhepunkt erneut ein Penalty-Pfiff ertönte und nunmehr das Auge sich das Spielgerät schnappte und ebenfalls problemlos einzutüten in die Lage sich brachte.

Also: die große Qualität war das zwar nicht, aber Boxhagener arbeiten intensiv an ihrer Entwicklung – das dürfen wir an dieser Stelle durchaus beobachtet haben! Da blinzelt etwas durch die Pappeln, was sich ständig erweitert und dem guten Zweck bestimmt zugeführt werden wird. Insofern sei Ihnen, lieber Leserin, hiermit der Beginn der „Unternehmung Pittiplatsch“ verkündet. Jedes Projekt braucht einen Namen und nach der unvergessenen „Schmerzen tun nicht weh! – Revue“, nach der formidablen „Ups, wie dittit ägänn! – Tournee“ sowie der berauschenden „Operation Mürbeteig“ (die entsprechenden Saisons lesen Sie bitte hinten im Archiv nach bei Bedarf) sei hiermit das flatternde Transparent entrollt und allealle Hingebungsvollen sollen sich darunter versammeln und Geschichte schreiben. Gell?

Heutige interessiert Praktizierende waren zudem: Herr Moor, Pater Gonien, Gattuso, Rensenbrink, Grinsekatze. Beeindruckend übrigens der Kampf- und Teamgeist der 4 Einwechsler Blutendes Blond, Coronas Rippe, Pony M sowie Tokajer. Besonders die beiden erstgenannten Traktoristen zeigten sich hellwach und kompromißlos! –  Gelbe Fleppen gab es wenige, Partie prinzipiell fair.

Notiz am Rande vielleicht noch: das letztes Wochenende auf dem Reuter verlorene Spiel bei der Hertha wurde nachgangs für Traktor gewertet. Offizielle Darstellung seitens des Verbandes: Einsatz eines nicht spielberechtigten Spielers in Blau. Aha. Was dann alles so „plop“ macht seit der Einführung des „Spielberichts-Bogen Online“. Aber die sympathischen Zehlendorfer kümmen ja bald in den Hauffgrund und können ihr großes Vermögen erneut zeigen. Vorher jedoch pilgert Tinto kommenden Sonnabend nach Lichtenrade, um das zweite Kapitel der „Unternehmung Pittiplatsch“ aufzuschlagen. Seien Sie mit dabei und kommen in Scharen!