15.11.19 | Traktor Boxhagen – Rotation Prenzlauer Berg/FZ 3:2 (2:2, POKAL)

Die größte Schwierigkeit heute war es, das Spiel überhaupt in Gang gebracht zu haben: aufgrund des Nichterscheinens des offiziell avisierten Pfeifenmannes wurde fieberhaft eine halbwegs adäquate Alternative gesucht; in ganz Boxhagen. Und gefunden! Da sage doch einer, unser Nachwuchs von heute taugt nichts – ein gerade volljähriger Spartaner schlug nach seinem Training die Moneten nicht aus und trällerte die Männerpartie recht souverän über die Zeit. Respekt, danke, alle Achtung! Gäste waren gerade so vollzählig. Und spielten Traktor mit einer eigentlich uralten Traktor-Taktik regelrecht her: hinter der Mittellinie stehen, alles dichtmachen und fix kontern. Ein ums andere Mal hatte Tinto Mehl und geriet nicht deutlich in Rückstand. Lediglich das Glück eben und Polo in der Traktor-Reuse verhinderten Schlimmeres für die Hausherren. Zweimal vermochten die Hauffgründler einen Rückstand bis zur Pause aufzuholen (Erfolge durch den Gattuso mit einem Rammbock von Kopfball sowie die Grinsekatze per Penalty). Rotationer wurden beeindruckend von ihrem 9er geführt (selbiger mit Kunstschuss an die Stange) und kaschierten den Liga-Unterschied lässig – die sind inzwischen wieder gut in der Landesliga unterwegs.

Die zwoote Halbe gestaltete sich etwas offener und jede Truppe versuchte nun auf jeweils ihre Weise, eine Entscheidung herbeizuführen. Und es ward ein rasantes Pokalspiel nun mit jeglichem Gestöhne und -seufze auf den Traversen (24 Zugucker). Die Traktoristen stellten etwas um bezettweh tauschten ihr Personal auf den Stellen – im Einsatz heuer ebenfalls: Surfer ©, Kollege BolzHauer, Ribisel, Achilleus, Trevor Francis, Sokrates, Tokajer. Später kamen noch das Pony M. sowie Tony dazu (Herr Moor stand für alle Fälle bereit). Schlussendlich war es der Konstanz vorbehalten, kurz vor einem eventuellen Elfertreten den Siegtreffer zu erzielen; „Wille“ könnte die Überschrift sein. Die finalen Unstimmigkeiten zwischen Pony M. und dem Gästekeeper lösten jeweils einige Team-Kameraden vorbildlich auf.

Traktor weiter und spielt nun das Achtelfinale im Dezember gegen die Araukaner von Pichanga/Tasmania im Hauffgrund.

Soundtrack heute: die Pogues mit ihrem Album „Rum Sodom & The Lash“ aus Ende der Achtziger. Schöne Folklore mit einem Frontmann, dem man seitdem öffentlich bei seinem Verfall zusehen konntemusste. Produziert übrigens von Elvis Costello. Ehrliche Hafenarbeiter, irische Hooligans (einige waren 48h vorher in dem beindruckenden Konzert von „The Murder Capital“ im „Musik & Frieden“ zu erleben) sowie verliebte Jungs, die einfach nicht erwachsen werden können. Oder es mit 9 Jahren schon waren. Wohin führt Traktors Weg? Ist diese Truppe echt satt von sich selbst, hat sich sozusagen verschluckt? Oder ist da wer, der die Glut anbläst, den gemeinsamen Erfolg zum Bedürfnis erklärt und die Jungs in die Spur bringt? Das versucht nun Herr Pupetta. Haste la victoria siempre!