11.9.20 | SV Traktor Boxhagen – THC Franziskaner FC 1:3 (0:1)

Guten Tag, lieber Leserin. Seit exakt einem halben Jahr und 4 Tagen wurde nicht mehr gespielt. Wegen Corona-Chance. Nun also erschien mit den Gästen der Meister der letzten Saison (gewertet wurde nur die Hinrunde) im Hauffgrund zum Eröffnungsspiel-Gig der Spielzeit 20/21 (hier sei angemerkt, dass aufgrund der Entscheidung der Knödel-Aristokratie in den Ämtern lediglich eine einfache Runde gespielt wird).

Immerhin. Traktor hatte unter der Woche noch flugs ein Hygienekonzept gebastelt und darüber völlig vernachlässigt, mal die Glühbirnen in den Kandelabern des Hauffgrundes zu überprüfen, huch!

Also mit 20-minütiger Verspätung erst konnte Staffelleiter/Referee Kühn die Partie ansäuseln, nachdem es für die 50 Zugucker (alle brav mit Abstand) fast geheißen hätte: „Ihr könnt nach Hause gehen!“ Dann allerdings wurde es noch erhellend.

Tinto lief wie folgt auf: Polo, Tokajer, Konstanz, Gattuso, Coronas Rippe (Y), Gunvald, Kollege BolzHauer, Rensenbrink ©, Grinsekatze, Sokrates sowie Trevor Francis. Wechsler waren Debütant Max, Ribisel, Matzedonier, Läufer, Löwenherz (jenes ohne Eiszeit).

THCysten überraschten den Gastgeber mit schönem Pressing und während Traktoristen teilsweise noch am Augen-reiben waren, pochte der Fuffi im Neonorange mal fix die Führung heraus (3.`).

Tinto arbeitete sich mit einigem Eu-Stress in das Match – von einer ruhigen Organisiertheit konnte allerdings keine Rede sein. Hintenrum wurde zu unsauber gespielt, die zu schlussfolgernden Schlagbälle fanden vorne kaum ihre Abnehmer; Torchancen Mangelware. Durchaus anders die Kreuzberger: jene präsentierten sich gewissenhaft strukturiert und ließen die Pille gut laufen. Der Meister in meisterlicher Form!

Boxhagener wussten: hier kannst du nur mit Mut und Einsatz im Spiel bleiben. Und so kam es denn auch, Respekt! Lediglich rund um die 70. Minute versanken die Weinroten 2x in den Tiefschlaf und die Franziskaner machten den Sack zu (Kopfball nach Ecke von rechts, Abstoß schnellgemacht und überlaufen). Hatten im erwähnten Dauerläufer mit der Numero 50, vor allem aber in ihrem glatzköpfigen Abwehr-Titan ihre besten Leute. Ebenfalls vermochten sich beide Torhüter mit einigem Ruhm zu bekleckern.

Einen Ehrentreffer erarbeitete sich Traktor dann auch noch: Trevor Francis schnodderte kurz vor Abpfiff ein. Die zuvor eingewechselten Läufer/Matzedonier belebten das Boxhagener Spiel übrigens merklich.

Gäste obsiegten verdient in einer rasanten, fahrigen, aber eben nicht harten Partie.

Und wir, lieber Leserin, müssen und dürfen mal sehen, wohin die Reise des Traktors auf dem Großen Felde diesmal geht.

Während draußen in der Stadt immer öfter merkwürdige Gestalten die kulturelle Hegemonie bestimmen (die mit Alu-Hüten und obskuren hedonistischen Allüren), ist es doch immer wieder schön zu sehen, wie sich erwachsene Männer im Freizeitfußball benehmen können und mannigfache Erheiterung in die Lande zu bringen in der Lage sind.

Seien Sie herzlich gegrüßt: Ihr Theo Retisch.